Bluthochdruck – eine normale Alterserscheinung oder doch eine Warnung?
Bluthochdruck - eine normale Alterserscheinung oder doch eine Warnung?
Wie man Patienten mit erhöhtem Blutdruck heilen kann
In einen Gespräch mit einer jungen Patientin streiften wir letzte Woche das Thema Blutdruck - besser gesagt Bluthochdruck. Meine Patientin bezog sich dabei auf einen Artikel im Spiegelonline vom 14.11.2017. Dieser Artikel berichtete reißerisch, dass amerikanische Ärzte und vor allem das Gremium der American Heart Association und des American College of Cardiology die Leitlinien zur beurteilung von Blutdruck beim Menschen überarbeitet und dabei die Werte für den normalen Blutdruck nach unten korrigiert haben. Der Spiegel Autor entrüstete sich darüber und stellte die Behauptung in den Raum, dass nun mehr als 35 Millionen Amerikaner, sozusagen über Nacht zu Bluthochdruckpatienten geworden sind. In Deutschland gelten, zum Glück, noch andere Grenzwerte.
Es war genau das passiert, was der Stern mit seinem Artikel wohl beabsichtig hatte - meine Patientin war auf der einen Seite nun verunsichert und witterte auf der anderen Seite einen Trick der Pharmaindustrie hinter diesem "plötzlichen Absenken der Normalwerte". Es klingt ja auch logisch, denn wie sollen über Nacht mehr als 35 Millionen Amerikaner plötzlich „krank“ geworden sein? Wenn diese nun alle Medikamente zum Blutdrucksenken nehmen, dann wäre das ein sehr guter, zusätzlicher Absatzmarkt für die Pharmaindustrie.
Dies veranlasste mich ein paar Fakten zum Thema Bluthochdruck grundsätzlich richtig zu stellen.
Grundsätzlich: Bluthochdruck ist keine Krankheit, es ist ein Symptom! Ein Symptom für bereits stark geschädigte Blutgefäße.
Diese stark geschädigten Blutgefäße erhöhen das Risiko für eine Reihe ernsthafter gesundheitlichen Problemen, wie z.B. Schlaganfällen, Herzinfarkten, Nierenversagen, rheumatoide Arthritis, Gicht, Rückenschmerzen (hervorgerufen durch beschädigte oder degenerierte Bandscheiben), erektile Dysfunktion und viele andere Krankheiten signifikant.
Die meisten Menschen glauben, dass der erhöhte Blutdruck die Blutgefäße und Organe zerstören kann. Darum glauben sie, wenn sie Blutdrucksenkende Medikamente verschrieben bekommen und diese regelmäßig einnehmen, dann ist ihr Problem gelöst.
Dies ist jedoch, im wahrsten Sinn der Worte, ein tödlicher Irrtum. Denn es verhält sich genau umgekehrt. Eben weil die Blutgefäße bereits stark beschädigt sind erhöht der Körper den Blutdruck, um die Konsequenzen die sich zwangsläufig aus den beschädigten und kranken Blutgefäßen und den daraus resultierendem nicht mehr optimalem Blutfluß und der daraus resultierenden Minderversorgung der Organe, Muskeln, Zellen etc. zu kompensieren, auszugleichen.
Die erste Frage die man sich also stellen sollte ist: Wie kann es zur Schädigung der BLutgefäße kommen? Was passiert da?
Die Antwort lautet in den meisten Fällen: Durch eine suboptimnale Ernährung, bestehend aus reichlich Fett, viel Salz, wenig Ballaststoffen und noch mehr tierischem Protein - also einer typisch westlichen Ernährungsweise, gepaart mit reichlich Alkohol, Bewegungsmangel und Tabakkonsum. Um es deutlich zu sagen, es müssen nicht alle genannten Faktoren aufeinander treffen, es reichen bereits ein oder zwei Faktoren über einen längerne Zeitrum aus.
Das Fett aus der Nahrung gelangt in die Blutbahnen und umschließt die Blutkörperchen, das führt zu einem verlangsamten, allgemeinen Blutfluß, weiterhin verhindert das Fett im BLutfluss, dass die Endothelzellen, also die innerste Zellschicht der Blutbahnen, Stickstoffmonoxid freisetzen können, was dann wiederum damit endet, dass die Blutgefäße die Fähigkeit verlieren sich bei Bedarf zu erweitern. Zucker und tierische Proteine erzeugen im BLutstrom soganannten oxidativen Stress, was wiederum zur Schädigung der Endothelzellen führt. Der Körper versucht diese Schädigungen zu reparieren, in dem er diese Stellen "kittet", was dann zu Ablagerungen führt, diese nennt man Plaque und die Plaqueablagerungen nennt man Arterieosklerose. Diese Ablageurngen führen dann wiederum zur Verengung der Blutgefäße, sie verringern das soganennte Lumen der Gefäße. Dadurch kann einerseits weniger Blut diese Engstellen passieren, auf der anderne Seite erhöht das Plaque aber auch die Gefäßwandstärke der BLutgefäße, so dass die Diffusion von Mineralien, Vitaminen, Sauerstoff etc. in die umgebenden Zielzellen behindert wird. Diese Plaqueablagerungen sind jedoch nicht alle von hoher Festigkeit geprägt, es kann auch passieren, dass - bedingt durch die Kompensationsversuche des Körpers, durch die Erhöhung des Blutdruckes - solche Plaqueablagerungen platzen und dann "schwimmen" im Blut Plaqueteilchen rum. Diese Teilchen nennt man dann Thromben. Wen ndiese Thromben dann an einer anderen Engstelle hängen bleiben, dadurch den gesamten Blutstrom zum erliegen bilden spricht der Mediziner von einem Thrombus, einem Gefäßverschluss. Der bekannteste Gefäßverschluss ist der von Herzkrankzgefäßen, also von Blutgefäßen die die Herzmuskulatur selbst mit Nähr- und Sauerstoff versorgen - das nennt man dann einen Herzinfarkt. Die steifen Blutgefäße können aber auch noch auf eine andere Art und Weise "den Geist" aufgeben - indem sie platzen, wie ein alter Gartenschlauch aus dem sämtliche Weichmacher über die Jahre entwichen sind und der nun bei der geringsten Druckerhöhung an den unmöglichsten Stellen plötzlich platzt. Wenn dies im Kopf geschieht, im Gehirn, dann sprechen wir von einem Schlaganfall.
Unser Körper wurde von der Natur darauf ausgelegt unter den widrigtsten Umständen sich selbst so lange als möglich am Leben zu erhalten. Was also ist die Reaktion des Körpers auf steife Blutgefäße, die sich nicht mehr bei Bedarf erweitern können, deren Gefäßwände verdickt, dessen Lumen sich verengte, um weiterhin die Organe, Muskeln, Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen? Richtig - er erhöht den BLutdruck, was ebenfalls die Fließgeschwindigkeit de Blutes mit erhöht.
Ist es darum eine gute Idee mittels Medikamente den BLutdruck herab zu setzen? Ich denke N E I N !
Die einzig richtige Reaktion eines Betroffenen sollte sein, die Fließbehinderungen sofort und konsequent zu beseitigen, das Lumen wieder zu erweitern und die Fähigkeit der ERweiterung der BLutgefäße wieder herzustellen. Wie kann man das am schnellsten erreichen? Indem man eine gesündere Ernährung wählt, sich mehr bewegt und eine Lifestiländerung in Betracht zieht - denn weiter leben wie bisher könnte fatale Auswirkungen haben. Die meisten Menschen, die ihre Ernährung auf eine vollwertige, pflanzen-basierte, fettarme Ernährung umstellen und anfangen sich wieder mehr zu bewegen, erreichen eine Verringerung des Blutdruckes innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen. Basierend auf Erfahrungen von Dr. McDougall (USA), Dr. Ornish (USA), Dr. Kempner (USA), Dr. Barnard (USA) et.al. ist mit solch einer Ernährungsweise eine durchschnittliche Senkung des Blutdrucks um 14/11 mmHg in sieben Tagen zu erreichen und in der gleichen Zeit konnten Medikationen, zum senken des Blutdruckes, beendet werden. In Deutschland kenne ich nur Dr. Johann Georg Schnitzer, einen ehemaligen Zahnarzt, der den unmittelbaren Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Ernährungsweise ausführlich dokumentierte, sowohl auf seiner Internetseite, als auch in seinen Publikationen. Natürlich gelingt diese Reduktion des Blutdruckes innerhalb von sieben Tagen nicht jedem Patienten, bei manchem Dauer es etwas länger, auch wenn er alle Anstrengungen unternimmt. Es kommt auch sehr auf den Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Bluthochdrucks an und auf die bis dahin bereits erfolgte Schädigung anderer Organe durch den Bluthochdruck. Darum benötigen manche Patienten auch weiterhin eine (vielleicht stark verringerte) Medikation.
Dies gibt uns schon einmal den ersten Anhaltspunkt dafür, warum die Ärzte, das Gremium der American Heart Association und des American College of Cardiology nun endlich die Werte für einen normalen Blutdruck gesenkt haben - damit man eher, vielleicht noch vor den ersten Schädigungen anderer Organe eingreifen und gegen steuern kann.
Wenn Sie zu Ihrem Hausarzt gehen, wird dieser Ihnen höchstwahrscheinlich ein Blutdruck senkendes Medikament verschreiben, denn noch immer kennen Ärzte nicht den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit oder unterschätzen den Einfluss der Ernährung auf das Symptome Bluthochdruck. Leider.
Diese Blutdruck senkenden Medikamente wirken indem sie den Körper auf verschiedene Art und Weise vergiften. „Vergiften“ ist das richtige Wort. In der Chemie wird unter „vergiften“ eine Hemmung oder Verhinderung einer Reaktion oder Substanz verstanden. Beta-Blocker verhindern die Reaktion des Herzmuskels auf Adrenalin, Kalziumkanalblocker verhindern die Kontraktion (das Zusammenziehen, verengen) von Blutgefäßen, ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptoren-Blocker tun das, was der Name sagt - sie hemmen und blockieren die Blutdruck regulierenden Hormone der Nebennieren und Diuretikas vergiften die Wasser und Elektrolyte Rückgewinnungsfunktion der Nieren.
Auf diese fünf Hauptklassen von Blutdruck senkenden Medikamenten komme ich später noch einmal zurück.
Einen Rat möchte ich noch an den Anfang stellen - bevor Sie mit einer Blutdruck senkenden Medikation beginnen, messen Sie Ihren eigenen Blutdruck für mindestens 3 Monate zu Hause und führen Sie genau Buch darüber.
Wenn kein Notfall vorliegt, sollten Menschen, die sich um ihren Blutdruck sorgen machen, bevor sie irgend ein Blutdruck senkendes Medikament beginnen einzunehmen, sich ein qualitativ hochwertiges Blutdruckmessgerät für zu Hause kaufen. Diese gibt es schon für ca. 80 €. Messen Sie Ihren Blutdruck zu Hause, zu unterschiedlichen Tageszeiten, mehrmals in der Woche und führen Sie Buch darüber. Diese Aufzeichnungen nehmen Sie mit zu Ihrem Hausarzt. Die privaten, korrekten Messungen haben mehrere Vorteile, gegenüber der Messung in der Arztpraxis, während eines Arztbesuches.
Manche Menschen haben eine sogenannte „Weißkittelphobie“, dass heißt, sie haben ein unangenehmes Gefühl, das bis zur Angst sich steigern kann vor dem was der Arzt ihnen sagen wird, wenn sie zum Arzt gehen müssen, aus welchem Grund auch immer. Dies erhöht den Blutdruck!
Sehr oft ruht der Patient vor einer Blutdruckmessung nicht ausreichend, aus Zeitmangel in den Arztpraxen, daher wird die Messung nicht korrekt sein.
Ebenfalls kann schon die einfache Unterhaltung mit dem Arzt oder der Sprechstundenhilfe, während der Messung oder kurz zuvor, den Blutdruck erhöhen - je nach Thema sogar sehr stark. Das ist physiologisch bedingt.
Natürlich wissen die meisten Ärzte um diese Fehlerquellen und werden es bei der Beratung ihrer Patienten beachten - doch schade es nichts den Arzt bei seiner Tätigkeit ein wenig zu unterstützen.
Wie wird eine korrekte Blutdruckmessung zu Haue durchgeführt?
Legen Sie die Blutdruckmessmanschette an Ihren linken Oberarm an, so wie in der Beschreibung Ihres Gerätes angegeben. Legen Sie sich zum Blutdruck messen hin und lagern Sie Ihren Arm dabei so, dass er auf gleicher Höhe mit Ihrem Herzen liegt (ein Kissen unter dem Oberarm reicht in der Regel).
Sorgen Sie dafür, dass Sie in der Zeit nicht gestört werden, kommen Sie zur Ruhe. Sie sollten wissen, dass bereits das nachdenken über ein für sie unangenehmes Thema den Blutdruck signifikant erhöhen und somit das Ergebnis verfälschen kann.
Geben Sie sich zwischen 10 und 20 Minuten Zeit zum „runter kommen“, bevor Sie mit der Messung beginnen. Notieren Sie nach der Messung den Tag, die Uhrzeit und eventuell, was sie vor der Messung getan haben - das erleichtert Ihrem Hausarzt später die Bewertung der Messungen.
Ein sehr guter Zeitpunkt zum Blutdruck messen ist der Zeitpunkt zwischen Aufwachen und dem ersten Gang zur Toilette.
Erst wenn sich heraus stellt, dass ein Blutdruck in der Regel oder überwiegend 150 mmHg systolisch (das ist der höhere Wert) und/oder 100 mmHg diastolisch (der niedrigere Wert) über einen oder zwei Monate hinweg gemessen wird, sollte die Notwendigkeit einer Behandlung mit Medikamenten in Betracht gezogen werden.
Vorschlag:
Bevor Sie nun sofort mit einer medikamentösen Behandlung beginnen, würde ich vorschlagen, über die Dauer von 3 Monaten eine begleidete Änderung Ihrer Ernährungsgewohnheit auszuprobieren, um zu schauen, ob eine medikamentöse Behandlung vermieden werden kann.
Ich persönlich denke, dass es sich lohnt so ein 3 monatiges Experiment zu wagen. sie haben nichts zu verlieren, Sie können nur gewinnen.
Denn eines steht von Anfang an fest, die meisten Patienten, die beginnen ein Blutdruck senkendes Medikament zu nehmen und nichts an ihrer Ernährung und ihrem Lebensstil ändern, werden dieses Medikament bis zu ihrem Tod nehmen müssen - mit all dem erhöhten Risiko für die oben genannten Folgeerkrankungen.
Ein weiteres Wort der Warnung sei gestattet: Wenn Sie anfangen Blutdrucksenker zu nehmen, vermeiden Sie eine übereilte, aggressive Behandlung. Generell ist eine Reduzierung des Blutdruckes unter 140/90 mmHg mittels Medikamente nicht vorteilhaft und erhöht statt dessen das Risiko eines Schlaganfalls, Herzinfarktes oder plötzlichen Todes.
(Quelle: Over-treat Your Blood Pressure and You Could Die Sooner und Overtreating Blood Pressure Kills)
Eine Überarbeitung dieser Erkenntnis bei der allgemein akzeptierten Cochrane Collaboration kam daher zu dem Schluss: „Eine Behandlung der Patienten, um den Blutdruck unter 140-160/90-100 mmHg zu senken, reduziert nicht die Mortalitäts- oder Mobititätsrate.
Da ergibt sich doch zwangsläufig die Frage - wieso dies nicht geschieht.
Die Antwort ist so einfach, wie logisch.
Wie weiter oben schon erwähnt, „vergiften“ die Blutdrucksenker den Körper zusätzlich, in dem sie die natürlichen Abläufe und Reaktionen des Körpers, die Erhöhung des Blutdruckes als Antwort und Reaktion auf die geschädigten Blutgefäße und die damit verbundene Minderversorgung der Organe und Zellen, unterbinden. Blutdruck senkende Medikamente behandeln (in der Regel) somit nicht die Ursachen des Bluthochdruckes, sie mindern lediglich den Blutdruck. Oder mit anderen Worten, sie tragen weder zur Reparatur der versteiften Gefäßwände, zum Abtragen des Plaques in den Gefäßen, noch zur Veränderung der Viskosität des Blutes bei. Sie vermindern lediglich den Druck des Blutes in den Gefäßen auf die Gefäßwände - mehr nicht. Natürlich kann eine solche Blutdruckverminderung auch unerwünschte Auswirkungen haben. Stellen Sie sich bitte wieder diesen älteren Gartenschlauch vor, mit dem Sie immer Ihren Garten im Sommer gegossen haben. Nun war das Wasser immer sehr kalkhaltig, was zu Ablagerungen innerhalb des Wasserschlauches und der Düse am Ende geführt. Die Sonne hat von aussen die „Weichmacher“ dem Gummi entzogen, dadurch wurde der Schlauch mit der Zeit „steifer“. Wenn es also zu Beginn, als der Schlauch neu gekauft wurde reichte den Wasserhahn am anderen Ende nur halb zu öffnen, um die Beete mit Wasser benetzen zu können, müssen Sie mit den Jahren den Wasserhahn immer weiter öffnen, um den Wasserdruck im Inneren des Schlauches zu erhöhen, damit am anderen Ende noch immer genügend Wasser für die Beete heraus kommt. In meinem Beispiel ist die Düse des Wasserschlauches das was die Kapillaren unserer Blutgefäße sind (die kleinsten Blutgefäße also). Die Beete sind die Zellen oder Organe die mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden müssen. Wenn Sie nun den Druck in den Gefäßen erhöhen um am anderen Ende der Leitung noch genug Wasser heraus zu bekommen, dann kann es passieren, dass der Schlauch an einigen Stellen Haarrisse bekommt - im Falle unseres Körpers kann z.B. bei lang anhaltendem Bluthochdruck die Nierengefäße geschädigt werden, so das es zu Nierenversagen führen kann oder eben zum Platzen von geschädigten Blutbahnen, was dann im Kopf zum Beispiel zu einem sogenannten Schlaganfall führt. Daher wollen die Ärzte den Blutdruck senken, also den Wasserhahn lieber wieder ein wenig mehr schließen. Dann kommt aber am Ende des Gartenschlauches wieder weniger Wasser (Sauerstoff und Nährstoffe bei den Zellen) an, was zur Minderfunktion der Organe und Zellen führt. Das führt beim Menschen z.B. zu ständiger Müdigkeit, Schlappheit, das Gehirn wird nicht mehr richtig versorgt und funktioniert nicht mehr optimal, dann sendet dies z.B. Symptome wie Demenz.
Nun könnte jemand auf die Idee kommen und erwidern, dass es ja aber auch Menschen gibt, die schon immer einen niedrigeren Blutdruck hatten als andere, daher müssten diese Menschen ja auch unter einer Minderversorgung der Zellen und Organe leiden. Dem ist nicht so, im Gegenteil, wissenschaftliche Studien haben seit langem bewiesen, dass er optimale Blutdruck, systolisch, bei ungefähr 100 - 110 mmHg liegt. Sind die Blutgefäße gesund, können sich bei Bedarf erweitern und somit mehr Blut durchlasen, dann ist eine optimale Versorgung der Organe, Muskeln und Zellen gewährleistet. Und es schont zusätzlich das Herz, denn wenn der BLutdruck erhöht werdne muss, muss auch das Herz mehr Arbeit leisten. Vergessen Sie bitten icht, bei diesen Angaben des systolischen und diastolischen BLutdruckes handelt es sich immer um Wert einer Ruhe-Blutdruckmessung. Auch ein Mensch mit einem niedrigen "Ruhe-Blutdruck" erhöht sofort den Blutdruck, wenn er sich bewegt, weil dann die Muskeln mehr Sauerstoff und andere Nährstoffe benötigen.
Kommen wir noch einmal zu den einzelnen Medikamentengruppen zurück.
Meist sind Diuretika die erste Wahl bei der Behandlung von Bluthochdruck. Damit soll die vermehrte und schnellere Ausscheidung von Wasser unterstützt werden. Jedoch ist es wichtig, bei der Einnahme von Diuretika mindestens einmal pro Monat den Wasser und Elektrolythaushalt auf ein mögliches Ungleichgewicht hin zu kontrollieren, speziell sollte auf zu wenig Salz, Chloride und Kalium geachtet werden. Auch sollten in regelmäßigen Abständen andere Blutwerte kontrolliert werden, die durch die Einnahme dieser Medikamente steigen können, wie z.B. Cholesterin, Triglyceride und die Harnsäure.
Für viele Jahre wurden Beta-Blocker ebenfalls sher oft und als „das Mittel der Wahl“ zur Behandlung von Bluthochdruck verschrieben. Jüngste Erkenntnisse legen jedoch nah, dass Beta-Blocker nicht unbedingt verschrieben werden sollten, wenn nicht andere Gründe zusätzlich dafür sprechen, wie z.B. Herzfehler, Vorhofflimmern oder Myocardinfarkte.
(Quelle: Atenolol in hypertension: is it a wise choice? Lancet. 2004 Nov 6;364(9446):1684-9.)
So schrieb die Cochrane Collaboration: Die erhältlichen wissenschaftlichen Nachweise unterstützen nicht den Gebrauch von Beta-Blockern als Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung von Bluthochdruck. Diese Entscheidung basiert auf dem relativ schwachen Effekt von Beta-Blockern Schlaganfälle zu reduzieren und das Fehlen einer Wirkung auf Herzkrankheiten, verglichen mit Placebos oder gar keiner Behandlung.
(Quelle: Beta-blockers for Hypertension. Cochrane Database Syst Rev. 2007 Jan 24;(1):CD002003.)
Kalzium-Tunnel-Blocker werden auch „Kalzium-Antargonisten“ oder kurz „Kalzium-Blocker“ genannt. Sie schwächen möglicher Weise die Stärke der Pumpbewegungen des Herzens und relaxen die Blutgefäße, sie werden genutzt um Bluthochdruck, Angina Pectoris (Brustenge) und manche Arhythmie (abnormale Herzstolperer) zu behandeln. Wie auch immer, sie erhöhen jedoch auch das Risiko an einer Herzkrankheit zu sterben oder an Krebs (speziell Brustkrebs) und sie erhöhen das Risiko ein Offenwinkelglaukom zu entwickeln, Selbstmord zu begehen und/oder Blutungen zu erleiden.
(Quelle:The risk of myocardial infarction associated with antihypertensive drug therapies. JAMA. 1995 Aug 23-30;274(8):620-5.
Verapamil is associated with an increased risk of cancer in the elderly: the Rotterdam study. Eur J Cancer. 2003 Jan;39(1):98-105.
Use of calcium channel blockers and breast carcinoma risk in postmenopausal women. Cancer. 1997 Oct 15;80(8):1438-47.
Calcium-channel blockade and incidence of cancer in aged populations. Lancet. 1996 Aug 24;348(9026):493-7.
Use of calcium channel blockers and risk of suicide: ecological findings confirmed in population based cohort study. BMJ. 1998 Mar 7;316(7133):741-5.
Risk of gastrointestinal haemorrhage with calcium antagonists in hypertensive persons over 67 years old. Lancet. 1996 Apr 20;347(9008):1061-5.
Systemic antihypertensive medication and incident open-angle glaucoma. Ophthalmology. 2007 Dec;114(12):2221-6.)
ACE-Hemmer sind wenig Vorteilhaft und gefährlicher als die Werbung verspricht.
Angiotensin Converting Enzyme Hemmer (ACE-Hemmer) wurden für mehrere Jahrzehnte bei der Behandlung von Bluthochdruck und Herzerkrankungen genutzt. Das Hauptverkaufsargument ist, dass diese Medikamente „Nieren schützend“ sein sollen, was bedeuteten soll, dass sie helfen sollen die Nieren vor Nierenversagen zu schützen, speziell bei Menschen mit bereits bestehenden Erkrankungen der Nieren und/oder Diabetes Mellitus Typ 2.
Wie auch immer, der Nutzen die Nieren zu schützen, wurde weitestgehend widerlegt.
(Quelle: ACE-inhibitor use and the long-term risk of renal failure in diabetes. Kidney Int. 2006;69(5):913-919.
Renal outcomes with telmisartan, ramipril, or both, in people at high vascular risk (the ONTARGET study): a multicentre, randomised, double-blind, controlled trial. Lancet. 2008;372(9638):547-553.
Telmisartan, ramipril, or both in patients at high risk for vascular events. N Engl J Med. 2008;358(15):1547-1559.
Analytical review of the evidence for renoprotection by renin-angiotensin-aldosterone system blockade in chronic kidney disease—a call for caution. Nephron Clin Pract. 2009;113(2):c63-c70.
Die ALLHAT Studie (die größte blutdrucksenkende und zweit größte lipidsenkende Studie bis zum Jahr 2009) zeigte, dass in der Guppe von Patienten mit Diabetes, mehr Patienten in der ACE-Hemmer Gruppe mehr zum Nierenversagen neigten, verglichen mit der Gruppe die ein Diuretika bekam.
Akutes und chronisches Nierenversagen durch die Nutzung dieser Medikamente wird ebenfalls gemeldet und ist viel häufiger als Ärzte es realisieren.
(Quelle: Reno-prevention vs reno-protection: a critical re-appraisal of the evidence-base from the large RAAS blockade trials after ONTARGET—a call for more circumspection. QJM. 2009;102(3):155-167.
Analytical review of the evidence for renoprotection by renin-angiotensin-aldosterone system blockade in chronic kidney disease—a call for caution. Nephron Clin Pract. 2009;113(2):c63-c70.)
Schlussbemerkung:
Es wurde Zeit, das begonnen wird die vorhandenen wissenschaftlichen Studien zu akzeptieren und somit alte Normwerte in der Medizin neu zu definieren. Und ich hoffe sehr, dass die verantwortlichen staatlichen Stellen in Deutschland dem amerikanischen Vorbild folgen werden. Ein erhöhter Blutdruck ist kein Ausdruck des älter werdens, er ist in der Regel ein Symptom, ein Warnzeichen, für eine über Jahrzehnte suboptimale Ernährungs- und Lebensweise.
Bei Populationen , die eine mehr pflanzenbasierte, fettarme Ernährung haben, sind noch heute Bluthochdruck, Schlaganfälle und Herzkrankheiten, so gut wie nicht vorhanden. Mit dem rechtzeitigen reagieren auf einen erhöhten Blutdruck könnten Millionen Menschen, weltweit, jedes Jahr, vor einem plötzlichen Ableben gerettet werden.
Bluthochdruck, wenn nicht durch ein krankes Organ verursacht, kann in der Regel effektiver und nachhaltiger durch eine konsequente Ernährungsumstellung mit regelmäßiger sportliches Bewegung positiv geheilt beeinflusst werden, in dem die Gefäße sich regenerieren. Mit Medikamenten kann, wenn überhaupt, nur das Fortschreiten des Bluthochdruckes aufgehalten werden, dass zu Grunde liegende Problem wird nicht behandelt und/oder geheilt. Entscheidet man sich für die Einnahme von Medikamenten, so entscheidet man sich auch dafür, eventuelle Nebenwirkungen in kauf zu nehmen und ein erhöhtes Risiko für Folgekrankheiten.
Eine konsequente Änderung des Lifestiles, vor allem aber der Ernährung hat nur positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und es smälert die Profite der Pharma-Industrie nachhaltig. Es macht Sie persönlich zu einem unabhängigeren, freieren Menschen, der ein möglichst selbstbestimmtes, erfülltes Leben bis ins hohe Alter leben kann!
Wenn bei Ihnen ein Bluthochdruck festgestellt wurde, es sich nicht um einen Notfall handelt, dann geben Sie sich und Ihrem Körper eine zweite Chance und ändern Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten - es ist leichter als Sie denken.
Sprechen Sie mit jemanden, der sich mit der vollwertigen, pflanzenbasierten, fettarmen Ernährung gut auskennt - leider wird dies, in der Regel, nicht Ihr Hausarzt sein.