Bluthochdruck – was verursacht die Fließbehinderung?
Bluthochdruck - was verursacht die Fließbehinderung des Blutes?
In meinem Blogbeitrag vom 25.01.2018 habe ich unter anderem erwähnt, dass ein essenzieller Bluthochdruck durch eine Veränderung der Blutgefäßwände selbst und eine Veränderung der Viskosität bzw. der Fließeigenschaften des Blutes, zu Bluthochdruck führen kann.
Nun stellt sich der eine oder andere Leser vielleicht die berechtigte Frage, wie sich die Viskosität bzw. die Fließeigenschaften des Blutes verändern können und ob das Blut nicht ständig einer solchen Veränderung unterliegt.
Die Antwort ist eindeutig ja - unser Blut, die Zusammensetzung und somit auch die Viskosität und die Fließeigenschaften verändert sich dauernd. Dies hängt von verschiedenen äußeren und inneren Faktoren ab. Auf alle Faktoren hier einzugehen würde den Rahmen eines Blogbeitrages deutlich sprengen und würde das Ausmaß einer Doktorarbeit annehmen. Daher werde ich versuchen mich hier an dieser Stelle nur auf einen sehr kleinen Teil zu beschränken, der unmittelbar mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von essentiellem Bluthochdruck zu tun hat. Als essentieller Bluthochdruck wird der Bluthochdruck genannt, der nicht durch ein krankes Organ, also als Folgeerscheinung dieser Erkrankung, festgestellt wird - und das sind in Deutschland rund 98 % aller Bluthochdrücke.
Kommen wir kurz zu den äußere Faktoren die kurzfristig einen physiologische Blutdruckerhöhung auslösen können. Da wäre zum Beispiel der Umstand ob ein Mensch viel oder zu wenig Flüssigkeit dem Körper zugeführt hat und welcher Art die Flüssigkeitszufuhr war. Jeder weiß, dass z.B. Kaffee den Blutdruck erhöhen kann. Wenn im Sommer die Sonne scheint, die Temperaturen über 27° C ansteigen und der Mensch sich nicht in kühlen, schattigen Räumen aufhält, kann es ebenfalls zu einer Erhöhung des Blutdruckes kommen, da das Blut dann "eindickt" wie der Volksmund sagt - Wasser trinken und sich in den Schatten begeben hilft in den meisten fällen sofort. Aber auch sportliche Aktivitäten oder andere aktivitäten die mit schwitzen, also Flüssigkeitsverlust einhergehen, haben kurzfristigen Einfluss aus die Viskosität und Fließeigenschaften des Blutes.
Diese Faktoren haben jedoch in der Regel nur eine kurze Wirkdauer, bewirken einen kurzfristigen Anstieg des Blutdruckes, sind in der Regel schnell durch geeignete Gegenmaßnahmen wieder in den Griff zu bekommen, wenn die Blutgefäße intakt sind. Sie kenne das selbst, noch bevor es für den Körper bedrohlich wird, sendet er, zum Beispiel bei hoher Sonneneinstrahlung, das Signal des „Durst haben“ ans Gehirn, was uns in der Regel veranlasst zu trinken. Genau das gleiche passiert bei sportlicher Betätigung. Haben wir genug getrunken verschwindet das Signal „Durst“ und/oder wir scheiden das „Zuviel“ an Flüssigkeit einfach wieder aus.
Es gibt aber auch innere Faktoren, die die Viskosität und Fließeigenschaft des Blutes und somit den Blutdruck beeinflussen. Allerdings ist es hier eher so, dass der Körper selbst, autonom und von uns nicht willentlich beeinflußbar, die Regulierung vornimmt. Diese Regulierung kann ebenfalls kurzfristig, physiologisch bedingt sein. Allerdings eben auch als Antwort oder Reaktion auf Schädigungen der Blutgefäße selbst, die lange Zeit unbemerkt bleiben können, weil der Körper eben ein Wunder der Natur und auf Selbstheilung ausgerichtet ist. Eine entscheidende Rolle bei dieser „Selbstregulation“, auf die ich hier eingehen möchte, spielen die Endothelzellen unserer Blutgefäße. Diese Endothelzellen bilden die innerste Schicht Zellen in unseren Blutgefäßen, diejenigen also, die unmittelbar mit dem fließenden Blut in Kontakt kommen.
Generell sollte man wissen, dass unsere Blutgefäße aus drei verschiedenen Schichten bestehen. Die innerste Schicht nennt man Tunica intima, diese besteht, wie schon gesagt, aus einer flachen Schicht Endothelzellen, die sich auf einer Basalmembrane mit Bindegewebe befindet. Dann kommt die Tunica Media, die mittlere Schicht, die unter anderem aus ringförmigen Muskelzellen gebildet wird und dafür sorgt, dass sich die Blutgefäße bei Bedarf erweitern oder verengen. Den Abschluss bilden die Tunis externa, die das Blutgefäß nach aussen hin abschließt und hauptsächlich aus mehreren Lagen Kollagenfasern gebildet werden, welche eine Art mehrere übereinander liegende Netze bilden. Diese Schicht enthält auch Nerven und wiederum Blutgefäße, die die Blutgefäße selbst versorgen.
Für die Betrachtung oder Entstehung eines (dauerhaften) Bluthochdrucks sind die beiden innersten Schichten der Blutgefäße von größter Bedeutung.
Wenn man alle Endothelzellen eines gesunden jungen Menschen nebeneinander ausbreiten würde, entspräche dies einer Fläche von etwa 6 - 8 Tennisfelder. Das Endothelium, wie es auch genannt wird, bildet somit zugleich das größte endokrine Organ unseres Körpers, indem es verschiedene Substanzen (unter anderem Hormone und Gase) direkt in unser Blut abgibt und die Blutzusammensetzung „analysiert“, um darauf reagieren und verschiedene Reaktionen, vor allem der Blutgefäße selbst zu veranlassen.
So geben die Endothelzellen unter anderem auch die Signale zum erweitern oder zusammenziehen der Blutgefäße.
(eine sehr gute, detaillierte Information zu den Arbeitsaufgaben und der Arbeitsweise des Endothelium finden Sie hier)
Kommen wir nun zur Erklärung, warum und wie es zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Viskosität des Blutes kommen kann, welche dann zu einem dauerhaft erhöhten Blutdruck führen kann.
Wissenschaftler fanden bereits vor Jahren heraus, dass die Endothelzellen Stickstoffmonoxid bilden. Dieses Gas sorgt dafür, dass unser Blut gleichmäßig fließt, ohne zu verklumpen. Ausserdem erweitert es bei körperlicher Anstrengung verstopfte Blutgefäße und verhindert effektiv Ablagerungen an den Blutgefäßinnenwänden. Besonders wichtig ist jedoch, dass Stickstoffmonoxid Entzündungen verhindert, die oft mit Ablagerungen einher gehen. Wissenschaftliche Tests haben bewiesen, dass eine typisch westliche Ernährungsweise, mit viel tierischem Fett, Protein und Zucker diese Endothelzellen langfristig schädigt. Diese Schädigungen, in Form von Plaque Ablagerungen sind bereits bei Kindern im Alter von 11 - 12 Jahren nachweisbar. Darum ist es dann kein Wunder, dass wenn man in die 60ziger, 70 ziger Jahre kommt, dass man nicht mehr 6 - 8 Tennisfelder Endothelzellen besitzt, sondern vielleicht nur noch 2., weil die schädliche westliche Ernährungsweise den Rest niedergemetzelt hat. Leider stellt man Bluthochdruck heut zu Tage bereits vermehrt bei Menschen fest, die gerade in die 40 ziger oder 50ziger gekommen sind.
Weniger Endothelzellen bedeuten, weniger aktive Zellen die Stickstoffmonoxid (und andere, wichtige Hormone) bilden und aussenden können, dies bedingt somit ein höheres Risiko für entzündliche Ablagerungen und eine schlechtere Fließeigenschaft des Blutes - das alles zusammen gipfelt dann in einer Erhöhung des Blutdruckes, als physiologische Reaktion des Körpers. Es ist der Versuch des Körpers trotz aller widrigen Umstände, trotz der nun ernsthaft erkrankten und geschädigten Blutgefäße alle lebenswichtigen Organe trotzdem möglichst optimal weiterhin zu versorgen, um den "Besitzer des Körpers" möglichst lang am Leben zu halten. Denn dazu ist unser Körper ausgelegt, so lang als möglich sich am Leben zu halten, nichts anderes!
Was macht ein Mensch in der Regel, wenn er selbst den Bluthochdruck bemerkt - vielleicht weil er nicht ehr so aktiv sein kann, weil er schneller ausser Puste gerät, schneller schwitzt oder, oder, oder?
Er wendet sich an seinen Hausarzt mit der Bitte um eine Diagnose und Abhilfe. Und der Hausarzt, wenn er dann Bluthochdruck feststellt, wird in der Regel blutdrucksenkende Medikamente verschreiben - da er weiß, dass ein hoher Blutdruck, auf Dauer, andere Organe, wie z.B. die Leber, die Nieren, das Herz schädigen kann und es zu Nierenversagen, Leberversagen, zum Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen kann, die ein schnelles Ableben des Patienten nach sich ziehen kann. Jedoch haben wir ja bereits im vorherigen Blogbeitrag festgestellt, dass diese Art der Behandlung nicht die Ursachen des Bluthochdruckes heilen kann.
Es wäre also richtiger und wichtiger die Endothelzellen nicht weiter zu schädigen und eine Heilung der Blutgefäße einzuleiten.
Wissenschaftler und Ärzte fanden bereits vor vielen Jahren heraus - dass eine vollwertige, rein Pflanzen basierte, fettarme Ernährung die Schädigung der Endothelzellen nicht nur aufhalten, sondern auch Rückgängig machen kann - was dann im Endeffekt zu einer Heilung der Blutgefäße führt und zu einer dauerhaften, gesunden Senkung des Blutdruckes führt.
Die Dokumentation "Gabel statt Skalpell" zeigt sehr eindrucksvoll und leicht verständlich für Jedermann die Zusammenhänge zwischen Bluthochdruck (und anderen chronischen Erkrankungen, wie chronische koronare Herzerkrankungen, diabetes Typ 2) und unserer westlichen Ernährung - in dieser dokumentation kommen praktische Ärzte und Wissenschaftler zu Wort, werden wissenschaftliche Studien als Belege für die Erkenntnisse genannt, die man im deutschen Massenmedienfernsehen so noch nie gesehen hat - gleich gar nicht zur besten Sendezeit! Diese Dokumentation kann man als DVD kaufen oder zusammen mit mir in meiner Praxis sich anschauen und dann darüber diskutieren. Es kostet Sie keinen Pfennig! ;-)
Für weitergehende Fragen oder eine Unterstützung bei den ersten Schritten einer Ernährungsumstellung, auf eine gesunde, vollwertige, rein Pflanzen basierte, fettarme Ernährungsweise stehe ich Ihnen gern und jederzeit zur Verfügung.