Legales, gesundes „Doping“ mit Fenchelsamen
Legales, gesundes "Doping" mit Fenchelsamen
Dutzende Studien weisen jetzt darauf hin, dass das Nitrat im Gemüse, wie Rote Beete und grünem Blattgemüse, nicht nur kranken Menschen helfen kann, als eine kostengünstige Präventivmaßnahme oder gar als Therapie für Patienten, bevor sie oder wenn sie schon an einer Durchblutungsstörung leiden, wie z.B. Bluthochdruck und periphere Gefäßkrankheit.
Aber auch gesunden Menschen kann nitratreiches Gemüse als ein effektives, natürliches leistungssteigerndes Hilfsmittel, zum Beispiel für (Ausdauer-) Athleten dienen.
Nitrat, was in dunkelgrünem Blattgemüse und vor allem in roten Beeten konzentriert ist, senkt jedoch nicht nur den Blutdruck, erhöht die Fließfähigkeit des Blutes und erhält die Geschmeidigkeit der Gefäßwände (damit sie sich bei Bedarf ausdehnen und zusammenziehen können) es reduziert auch den Sauerstoffverbrauch während der (sportlichen) Bewegung. Was bedeutet, wir können das Gleiche tun, mit weniger Sauerstoffverbrauch.
So erlaubte ein kleiner Schluck Rote Beetesaft freien Tauchern (also Tauchern ohne Gerätschaft) ihre Luft für 4 Minuten anzuhalten, eine halbe Minute länger als ohne Rote Beetesaft. Und für andere Sportler bedeutet es die Muskeleffizienz zu steigern, ihr Training und ihren Wettkampf mit mehr Kraft oder bei Läufern das Tempo zu erhöhen, mit dem gleichen Atem.
Eine andere Studie zeigte, dass der Konsum von Rote Beete die Leistung von Läufern verbessern kann. Wissenschaftler gaben gesunden, fitten Männern und Frauen anderthalb Tassen (amerikanisches Maß „Cup“) gebackene Rote Beete, was ungefähr ein Glas Roter Beete entspricht 75 Minuten bevor sie 5 km rennen sollten. Sie ließen die „Rote-Beete-Gruppe“ und die Kontrollgruppe zur gleichen Zeit starten. Auf den letzten 1,6 km setzte sich die „Rote-Beete-Gruppe“ gegenüber der „Placebo-Gruppe“, man hatte dieser Beeren gegeben, ab.
Die „Rote-Beete-Gruppe“ rannte schneller aber deren Herzrate, sprich der Puls, war nicht höher. Wenn überhaupt, dann berichteten die Teilnehmer von weniger Anstrengung.
Schnellere Zeit mit weniger Anstrengung?
Man nennt sie nicht umsonst Anstrengungs-Hemmer!
Die meisten dieser Studien wurden mit Rote Beete Saft durchgeführt, aber es gibt auch eine Studie, die mit intakten Rote Beete Gemüse durchgeführt wurde und den gleichen Vorteil für die Teilnehmer zeigte.
Aber gibt es auch Studien mit grünem Blattgemüse die den gleichen Vorteil zeigten?
Bereits vor einer Weile gab es eine Studie, die darauf hindeutet, warum die Okinawa Menschen in Japan sich auf eine Menge mehr Lebensjahre freuten, in einem Alter, in dem viele Amerikaner und Europäer bereit starben. Es liegt am Nitrat in deren grünem Blattgemüse was dazu tendiert, den Blutdruck niedrig zu halten oder ihn zu senken. Allerdings ist es schwierig für Europäer und andere Einwohner dieser Erde, dieses Blattgemüse zu konsumieren, weil niemand je von diesem Blattgemüse gehört hat, geschweige denn es kennt.
Ich denke jeder kennt Chrysanthemen (als Blumen) aber ich habe selbst im gut sortiertem Biolebensmittelladen meines Freundes noch niemals von Garland Chrysanthemum, ta cai, chin gin cai, Osaka shirona, nozavana pickles oder koreanische Petersilie auch Wasserfenchel gehört oder dieses Gemüse gar gesehen.
Aber zum Glück gibt es ja weniger exotisches grünes Blattgemüse, unseren guten, alten Spinat. Forscher wollten die unmittelbaren Auswirkungen auf unsere Arterien nach einer einzigen Mahlzeit von gekochtem, gefrostetem Spinat testen. Für beide Bereiche die arterielle Steifheit (die eintritt nach einem fettreichen Essen) und den Blutdruck.
Als erstes benötigten sie natürlich eine Mahlzeit die sowohl die Arterien steif werden lies und den Blutdruck erhöhte. Also gaben sie den Teilnehmern ein Hühnchen-Käse-Sandwich, welches die Elastizität ihrer Arterien innerhalb von Stunden nach der Mahlzeit herabsetze. ABER, wenn sie gleichzeitig den Spinat zum Sandwich konsumierten, dann passierte genau das Gegenteil. Nachdem sie nur Hühnchen mit Käse konsumiert hatten, zwangen sie das Herz stärker zu schlagen (dadurch, dass die Arterien versteiften und sich nicht erweitern konnten, erhöhte sich auch der Blutdruck) aber wenn sie gleichzeitig zum Sandwich den Spinat konsumierten, dann blieb alles beim alten.
Sie schlossen daraus, dass eine Mahlzeit mit viel Spinat sowohl den Blutdruck senken als auch die Elastizität der Arterien unterstützen kann.
Das ist eine weitere, wunderbare Möglichkeit für die tägliche kardiovasculäre (Herz) Gesundheit.
Aber kommen wir zum sportlichen Aspekt der nitratreichen Gemüsesorten zurück - was wenn man ein vollwertiges Nahrungsmittel haben möchte, das die Leistung verbessert, wenn man gerade wandert oder wie ich es gern tue, Rennrad fährt?
Rote Beete und Spinat sind nicht gerade die komfortabelsten Nahrungsmittel zum Mitnehmen, wenn ich mit dem Rennrad unterwegs bin. Also ist die Frage, gibt es irgend etwas vollwertiges (!) das man für Unterwegs mitnehmen kann?
Wenn man sich die Liste der Gemüsesorten mit dem meisten Nitratgehalt betrachtet, dann sehen wir Sellerie, Endivien, Salat, Mangold und so weiter - alles was ich nicht in meinem Radtrikot mit mir rumschleppen möchte.
Aber wie sieht es mit Fenchelsamen aus? Der ist auf der Liste!
Kann Fenchelsamen (eigentlich ist es ja kein Samen sondern die Frucht des Fenchelpflanze) als Snack für Unterwegs als Nitratquelle dienen, um die Leistung bei sportlichen und anderen Aktivitäten zu verbessern?
Fenchelsamen wird in anderen Ländern, wie z.B. Indien, oft als Munderfrischung für den Atem nach einer Mahlzeit benutzt - so wie man bei uns oft einen Kaugummi nutzt, was totaler Blödsinn ist (sehr gern erkläre ich es Interessenten persönlich).
Wenn man den Fenchelsamen kaut, dann kann man tatsächlich einen signifikante Erhöhung bei der Stickstoffmonoxid Produktion erleben, was einen planbaren vasodilatorischen Effekt zum Erweitern unserer Blutgefäße hat. Das macht ihn zu einer sehr preiswertem, leicht zu tragenden, nicht verderblichen Quelle für „Unterwegs-Nitrat“. Und, so weit mir bekannt ist, steht Fenchelsamen nicht auf der Liste der verbotenen leistungssteigernden Medikamente. ;-)
Wissenschaftler suchten sich Bergsteiger aus, um heraus zu finden, ob das Kauen von Fenchelsamen den Sauerstoffgehalt im Blut in größeren Höhen beizubehalten und helfen könnte, HAPE (high altitude pulmonary edema - Höhenlungenödem) zu vermeiden, eine der führensten Todesursachen bei Hochgebirgsbergsteigern, wenn man mehr als 1600 m sich über dem Meersspiegel befindet.
Fenchelsamen hilft auch da.
Jetzt höre ich natürlich schon die Kritiker und Besserwisser sagen: Ok, wenn Nitrate so gut für meine sportlichen Leistungen sind, warum nehme ich dann nicht einfach eine Pille - genau so wie mein Proteinpulver vielleicht?
Nitrat Supplemente sind natürlich auf dem Markt vorhanden, mit so lustigen Namen wie „Höllenfeuer“ aber, obwohl sie tatsächlich wirken, ist deren Sicherheit über einen langen Zeitraum hinweg sehr fraglich.
Nitrate aus nichtpflanzlichen Quellen können einen gesundheitsschädlichen Effekt haben, weil das Nitrat aus einem nitratreichem Gemüse nicht allein im Körper die positive Wirkung hat, sondern immer im Zusammenspiel mit den anderen, sehr oft noch nicht erforschten Komponenten des jeweiligen Gemüses wirken.
Also, wenn man seine sportlichen Leistungen steigern möchte, dann sollte man idealer Weise auf vollwertiges, nitratreiches Gemüse zurück greifen.
Abgesehen von den höheren Kosten für solche Supplemente gibt es auch nur sehr wenige Beweise für verbesserte Leistungen bei Menschen die Stickstoffmonoxid steigernde Supplemente einnahmen.
Die Hauptbeweise kommen vom Gemüse!
Und wer keinen Spinat und keine rote Beete gern konsumiert, dem bleiben ja noch eine Menge andere Gemüsesorten, bis hin zum Fenchelsamen für unterwegs. ;-)