Salz – Fluch oder Segen für die Menschheit?
Salz - vielleicht das meist unterschätzte Gift?
Die ersten 90% der Menschheitsentwicklung aßen wir weniger als einen viertel Teelöffel Salz täglich, weil wir die ersten 90 % unserer Evolution größtenteils Pflanzen gegessen haben.
Sie werden es vielleicht nicht glauben aber wir wanderten Millionen von Jahre über diesen Planeten ohne einen Salzstreuer in unserer Hand zu halten und das ist auch der Grund, warum unser Körper zu einer Salz konservierenden Maschine wurde, der uns sehr gut unterstützte, bei allem was wir taten, bis zu dem Zeitpunkt in der Evolution an dem wir entdeckten, dass man Salz zum konservieren von Nahrungsmitteln verwenden kann. Zu einer Zeit als wir ebenfalls auch noch keinen Kühlschrank kann, war dies ein großer Schritt in Richtung menschlicher Zivilisation. Natürlich führte das ebenfalls zu einer Erhöhung des allgemeinen Blutdruckes in unseren Körpern aber wen kümmerte das schon, wenn die Alternative sterben durch verhungern hiess, weil die Vorräte, die man sich mühsam für schlechte Zeiten angeschafft hatte, einfach vergammelten und verrotteten?
Die Frage die sich heut zu Tage allerdings stellt ist die: „Wenn wir nicht länger von Salzfisch und Salzfleisch, von Dörrfleisch und Essiggurken leben müssen, weil wir nun andere Möglichkeiten der Konservierung von Lebensmitteln haben und der nächste Supermarkt in der Regel nicht weiter als 1000 Meter entfernt ist, warum essen wir noch immer so viel SALZ und schädigen damit unserer Gesundheit?
Genetisch sind wir darauf programmiert zehn mal weniger Salz täglich zu konsumieren als wir es derzeit tun. Sogar sogenannte „salzarme Diäten“ muss man unter diesen Umständen als eher „salzreiche Diäten“ bezeichnen. Das ist der Grund warum man Aussagen wie „das ist normal“ oder „das entspricht der Norm“ kritisch hinterfragen sollte, diesmal eben zum Thema SALZkonsum.
Einen „normalen“ Salzkonsum zu haben, kann zu einem „normalen“ Blut(hoch)druck führen, der uns dann wiederum hilft einen „normalen“ Tod durch Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu sterben.
Noch heute gilt allgemein unter Medizinern, dass ein systolischer Blutdruck von ungefährt 100 plus Lebensalter völlig „normal“ ist. An meiner Heilpraktikerschule sprach man davon, dass ein systolischer Blutdruck von 120 normal sei. Sicher haben Sie dies auch schon gehört, zumindest wenn Sie bei Ihrem Hausarzt gewesen sind und der Ihren Blutdruck gemessen hat. Wenn er 120/80 mmHg gemessen hat lautet meist die freudige Botschaft:
Herr Müller/ Frau Schmidt alles in bester Ordnung, besser kann ein Blutdruck nicht sein!
Aber, ist das wirklich so?
Babies starten kurz nach ihrer Geburt mit einem Blutdruck von 95 mmHg. Dieser steigert sich dann, bis sie 20 sind, auf 120 00Hg, bei den meisten Menschen in unserer zivilisierten, westlichen Welt steigt der Blutdruck, wenn wir die 40 überschritten haben langsam auf 140 mmHg (die offizielle Grenze zum Bluthochdruck) und steigt dann mit fortschreitenden Alter meist noch weiter an. Das wurde und wird teilweise noch heute als normal angesehen, weil eben jedermann weiß, dass der Blutdruck mit dem Lebensalter, als eine Altererscheinung steigt. Und wenn das normal ist, dann ist es auch normal an einer Herzattacke oder einem Schlaganfall zu sterben. Denn so wie der Blutdruck mit dem Alter steigt, steigt eben auch das generelle Risiko an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben. Das ist mittlerweile sehr gut akzeptiert.
Die freie, unabhängigen Wissenschaft sagt jedoch seit rund 80 Jahren etwas anderes. Sie weist immer und immer wieder darauf hin, dass ein Blutdruck von über 100 mmHg systolisch ein erhöhter Blutdruck ist und stark mit Krankheiten assoziiert ist, die eher als abnormal (in jeder Alterstufe) bezeichnet werden sollten. Diese Krankheiten, bedingt oder begünstigt durch einen zu hohen Blutdruck sind auf einen abnormal hohem Salzkonsum zurück zu führen - einem täglichen Salzkonsum der in etwa zehn mal höher ist, als der wofür unser Körper gemacht wurde. Durch diesen zu hohen täglichen Salzkonsum, beginnend in etwa mit einem Alter von 2 oder 3 Vielleicht würde ja, wenn wir eine natürliche Menge Salz nur konsumieren würden, unser Blutdruck nicht mit den Jahren steigen und wir wären somit vor einer Menge Krankheiten geschützter, dann wäre die Häufigkeit von Schlaganfällen, Herzinfarkten, Erkrankungen der Nieren, durch abnehmende Filtrationsraten, oder auch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie z.B. Magen-Darm-Krebs, ebenfalls viel geringer?
Natürlich sind dies erst einmal nur Behauptungen, die es gilt zu beweisen. Denn genau wie den Fleischkonsum, den Milch- und Käsekonsum oder auch das gute Olivenöl lässt sich der Mensch in der westlichen Welt seine Errungenschaften und die Lebensqualität nicht so leicht streitig machen. Was habe ich denn noch vom Leben, wenn ich jetzt auch noch kontrollieren sollm, wie viel Salz ich konsumiere. ICH esse so gut wie kein Salz. Das ist doch alles übertrieben, sterben müssen wir sowieso alle einmal.
Stimmt aber lassen Sie uns trotzdem mal schauen ob wir eine Population oder wenigstens Gruppe von Menschen finden, die kein Salz in ihrer Ernährung benutzt, die keine Fertigprodukte konsumiert und/oder am Wochenende aus geht, um in einer Gaststätte auswärts zu speisen. Um diese Population Menschen zu finden muss man tief, sehr tief in den Amazonas Regenwald reisen, zu den Yanonami Menschen, diese Yanonamie Menschen leben noch heute weit ab von der westlichen Welt und leben daher noch heute eine salzlose Kultur. Die Yanonami leben im nördlichen Brasilien und südlichem Venezuela.
Sie haben den geringsten Salzkonsum der jemals untersucht wurde und den die Wissenschaftler daher als den „normalen Salzkonsum für unsere Spezies“ mittlerweile ansehen. Wieviel Salz konsumieren die Yanonami Menschen täglich?
Weniger als 1 Gramm Salz! Und was passiert speziell mit ihrem Blutdruck? Sie starten nach der Geburt, genau wie wir, mit einem Blutdruck von ungefähr 100/60 mmHg und sterben mit einem Blutdruck von ca. 100/60 mmHg. Böse Zungen, also Wissenschaftler die eher für die Alzindustrie forschen statt für die Gesundheit der Menschen, behaupten, dass sie ein Leben lang eine „Salz-Defizit-Ernährung“ haben. Jedoch ist diese Behauptung die Gleiche, als wenn man sagen würde, dass sie ein Leben lang ein Defizit an Schokoladenkeksen haben. Denn diese konsumieren sie ja auch nicht.
Nein, sie scheinen wirklich die Einzigen zu sein, die einen normalen Salzkonsum haben, der tatsächlich zu einen normalen Blutdruck führt. Die Yanonami, die in ihren 50zigern sind, haben den gleichen Blutdruck, wie die, die erst in ihren 20ziger sind. Wie hoch ist der Prozentsatz den man bei ihnen mit einem hohen Blutdruck gefunden hat?
Genau 0 Prozent.
Wohingegen im restlichen Brasilien ca. 38 % der gesamten Bevölkerung einen erhöhten Blutdruck hat. Die Yanonami repräsentieren somit möglicherweise das ultimativ menschliche Beispiel für die Wichtigkeit des Zusammenhanges von Salz und Blutdruck.
Wie kann man wissen, dass es das SALZ bei den Yanomami ist, dass für den niedrigen Blutdruck ein Leben lang sorgt? Vielleicht liegt es doch an anderen Faktoren, wie z.B. am nicht vorhandenen Alkoholkonsum, daran dass sie viel Ballaststoffe in ihrer Ernährung haben, dass sie sich weitestgehend pflanzlich ernähren, eine Menge Bewegung haben und vor allem keinen Stress wie wir, mit und in der täglichen Arbeit? Vielleicht liegt es auch daran, dass sie kein Übergewicht haben? Es gibt eine Menge anderer Bevölkerungsgruppen die sich größtenteils pflanzen-basiert mit wenig Salz ernährt, wieso wissen wir, dass es das SALz ist, was der Hauptschuldige ist?
Am Besten wäre es, wenn man eine Interventionsstudie, also eine Studie die sich in das Leben der Probanden einmischt, hätte. Wie wäre es, wenn wir Menschen zu Studienteilnehmern machen würden, die buchstäblich an sterben sind, eben durch einen ausser Kontrolle geratenen Bluthochdruck, einen sogenannten malignen Bluthochdruck - wo man blind wird, durch Blutungen in den Augen, bei denen die Nieren versagen, das Herz versagt - bei denen man dann die blutdrucksenkenden Medikamente zurück hält und deren Schicksal es dann ist, möglicherweise zu sterben? Die man aber dann auf ein Yanonami-Salz-Konsum-Level setzt, ein Salzkonsumlevel von dem wir gerade behautet haben, dass es die natürliche Salzaufnahme des Menschen wäre. Was wäre, wenn dann diese Studienteilnehmer nicht sterben würden, sondern als von ihrem Bluthochdruck geheilt wieder nach Hause gehen würden? Das würde doch sicher den letzten Skeptiker überzeugen, nicht wahr? Und tatsächlich, solch eine Studie gab es bereits in den 1940ziger Jahren.
Schauen wir uns die „Reis und Obst Diät“ des Dr. Walter Kempner an.
Patienten kamen in seine Klinik mit einem Bluthochdruck von 210/140 mmHg und verließen die Klinik nach einer Weile mit einem Blutdruck von 80/60 mmHg. Was war der Grund, dass er es ethisch vertreten konnte alle modernen Blutdrucksenker seiner Patienten abzusetzen, wissentlich in Kauf zu nehmen, dass sie sterben konnten, wenn seine „Reis und Obst Diät“ versagen würde, mit der es sie allein behandelte?
OK, die modernen blutdrucksenkenden Medikamente waren zu seiner Zeit noch nicht erfunden - denn seine Zeit war in den 1940zer Jahren und da gab es noch keine Blutdrucksenkenden Medikamente, so wie heute. Seine Diät war nicht nur extrem salzarm ( < 1 g Salz pro Tag) sondern auch strikt pflanzen-basiert, extrem fettarm, es gab wenig Protein und auch die Kalorien waren begrenzt. Aber es gibt keinerlei Zweifel daran, dass Kempner’s Reisdiät bemerkenswerte Ergebnisse erzielte. Und wenn man heut an Kempner denkt, dann als eine Person die, ohne jeden Zweifel, gezeigt hat, dass ein Bluthochdruck oftmals behandelt werden kann, allein mit einer Diät die so gut wie kein Salz enthält.
Nun wird es unter den Lesern durchaus Menschen geben, die einen „normalen“ Salzkonsum haben, wie sie es bezeichnen würden und (noch) keinen Bluthoch haben, weil ihr Blutdruck um die 120/80 mmHg ist. Der Hausarzt hat es ihnen erst letzte Woche bestätigt, alles in Ordnung mit ihrem Blutdruck. Wie wir aber gerade am Beispiel der Yanonami Menschen gesehen haben, würde in Blutdruck von 120/80 mmHg bei ihnen bereits als ein erhöhter oder hoher Blutdruck gelten. Demzufolge hat man bereits mit diesem „normalen“ Bluthochdruck zumindest ein erhöhtes Risiko, verglichen mit den Yanonami, auf Schlaganfall, Herzinfarkt oder das nachlassen der Nierentätigkeit mit zunehmenden Alter. Es wird auch den einen oder anderen Leser geben, der trotz eines „normalen“ Salzkonsums sogar einen Blutdruck hat, der unter 120/80 mmHg sich befindet. In der Regel sind das Frauen, die mit solch einem Blutdruck in meine Praxis kommen. Was ist mit deren Riskio für die genannten Krankheiten?
Es gibt nachdenklich stimmende Neuigkeiten, die eigentlich keine Neuigkeiten mehr sind.
Wissenschaftler haben eindeutig nachgewiesen, dass ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt oder das nachlassen der Nierentätigkeit, die schleichende Abnahme der Filtrationsrate der Nieren nicht auf einen nach unseren Standart festgelegten Bluthochdruck (ab 140/80 mmHg) angewiesen ist, da eine Schädigung von Gefäßen und Organen durch einen dauerhaft zu hohen Salzkonsum auch ohne (das Symptome) Bluthochdruck stattfindet.
Eine einzige salzreiche Mahlzeit, welche, nebenbei gesagt, die Menge Salz enthält die typisch für ein gewöhnliche Mahlzeit bei uns ist, kann innerhalb von 30 Minuten signifikant die normale Funktion der Arterien unterdrücken. Wie man das heraus gefunden hat? Man nahm Menschen mit einem normalen Blutdruck und gab ihnen eine Suppe, die die normale Menge Salz enthielt, die man so für eine Suppe verwendet. Deren Blutdruck stieg für die nächsten 3 Gruppen an, im Vergleich zu der anderen Gruppe, deren gleiche Suppe man nicht gesalzen hatte. Aber das passiert natürlich nicht bei jedem gleich, dass ist nur durchschnittlich so, denn es gibt natürlich auch Menschen die resistent sind was den Effekt des Salzkonsums auf den Blutdruck bedeutet. Aber was passiert, wenn man dieses Experiment mit diesen Menschen macht und deren Arterienreaktion beobachtet? Dann bekommt man einen schönen Bericht mit dem Titel „Wichtiger Hinweis!“: „Ein hoher Salzkonsum verschlechtert die Endothelium-induzierte Erweiterung der Blutgefäße bei gesunden, salzresistenten Menschen.“ Ja genau, sogar bei Menschen deren Blutdruck nicht auf den Salzkonsum anspricht leiden trotzdem auch an einer signifikanten Unterdrückung ihrer arteriellen Funktion. Also nochmal, unabhängig von jeder Auswirkung auf den Blutdruck - SALZ schädigt unsere Arterien - und diese Schädigung beginnt innerhalb von Minuten nach dem wir eine Mange Salz konsumiert haben, in unseren großen Gefäßen aber auch in den kleinen und kleinsten Gefäßen.
Es gibt eine Messmethode die man „Laser-Doppler-Flowmetrie“ nennt und die in der Medizin auch dazu verwendet wird, um die Wirkung von Medikamenten auf die Blutgefäße zu beobachten. Man kann mit dieser Methode bis in die kleinsten Gefäße schauen.
Wenn man die Blutgefäße dazu bringen möchte sich zu öffnen, dann muss man nur die Haut erwärmen - jeder kennt das der schon mal zu heiß gebadet oder geduscht hat. Dann öffnen sich die Adern und es kommt zu einem vermehrten Blutfluss. Genau das Gleiche passierte nachdem man Menschen einer salzarmen Ernährung aussetze und dann die Haut erwärmte. Eine salzreiche Diät startete genau so aber als man da die Haut erwärmte konnte man einen signifikant geringeren Blutfluss beobachten. Die Arterien schienen sich nicht so zu erweitern wie in der Gruppe mit der salzarmen Ernährung, bis man ihnen Vitamin C unter die Haut injizierte. Das schien die salzinduzierte Reaktion der Gefäße aufzuheben. Wenn Vitamin C, ein Antioxidant, den Salzeffekt rückgängig machen kann, dann ist die Art und Weise wie Salz unsere Arterien schädigt vielleicht genau die gleiche die man mit oxidativem Stress bezeichnet, indem Salz freie Radikale in unserem Blutstrom bildet. Aber wie geschieht das?
Es gibt ein Enzym in unserem Körper, welches eine Million freie Radikale in jeder Sekunde entgiften kann (!), 24 Stunden am Tag und das 7 Tage die Woche. Jedoch, verglichen mit eine salzarmen Ernährung, wenn wir eine „normal“ gesalzen Mahlzeit verspeisen, dann unterdrücken wir die Aktivität dieses engiftenden Enzym-Kraftpaketes. Das kann möglichweise erklären, warum unsere arterielle Funktion so herabgesetzt ist, wenn wir Salz verspeisen. Wenn das Enzym durch das Salz gelähmt wird, dann lähmen all die freien Radikale unsere Arterien.
Wenn wir mittels Vitamin C Injektion direkt in die Blutbahn dann die freien Radikale dann vernichten, dann kehren die Arterien zu ihren normalen Funktionsweise zurück. Im Kontrast dazu, wenn man nach einer salzarmen Mahlzeit Vitamin C in die Venen spritzt, dann passiert nichts, weil das antioxidative Enzym ja bereits seine Arbeit verrichtet und nicht durch das Salz einer salzreichen Mahlzeit unterdrückt wurde.
Übrigens, an der Stelle sei nohcmals darauf hingewisen, dass Kalium, das konzentriert in Obst und Gemüse zu finden ist, die innen liegenden Zellen unserer Blutbahnen weich und geschmeidig macht und die Ausschüttung von Stickstoffmonoxid fördert, das wiederum dafür sort, dass die Arterien relaxen können, lässt Salz unsere Arterien innerhalb von Minuten steifwerden und reduziert die Ausschüttung von Stickstoffmonoxid. Je mehr Salz, je weniger Stickstoffmonoxid wird produziert. Hatten wir das nicht schon mal? Ach ja, auch eine fettreiche Mahlzeit (egal ob tierisches oder pflanzliches Fett) hatte die gleiche Wirkung auf unsere Arterien.
Konsumieren Sie nur eine einzige salzreiche Mahlzeit und nicht nur Ihr Blutdruck und Ihr Puls steigt, sondern ihre Arterien werden buchstäblich steif.
Vielleicht brauchen Sie keine doppelblind Studie, vielleicht müssen wir auch nicht Menschen auf der ganzen Welt über 12 Jahre folgen. Vielleicht müssen wir nur jemanden mit einer Tüte Kartoffelchips füttern und dann seinen Puls messen. ;-)
Bereits de Wardener und MacGregor berichteten in einen im Jahr 2002 im Jounal of Human Hypertension veröffentlichen Artikel mit der Überschrift „Harmfull effects of dietary salt in addition to hypertension“ (Schädliche Auswirkungen von Salz in der Ernährung zusätzlich zum Bluthochdruck) davon, dass eine Verdickung des linken Ventrikels, die Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen unabhängig von einem Bluthochdruck stattfinden kann. Sie stellten ebenfalls fest, dass je höher der Salzkonsum ist, desto höher ist das Auftreten von Schlaganfällen, ohne vorherigen Bluthochdruck zu entwickeln. Es erhöht sich die Bereitschaft der roten Blutkörperchen zu verklumpen und somit einen Thrombus zu bilden, der wiederum zu einem plötzlichen Gefäßverschluss führen kann, auch ohne das der betroffene vorher an Bluthochdruck erkrankt war. Ein zu hoher Salzkonsum schädigt die Nieren, bindet Wasser im Körper und ist ein Risiko für eine Krebserkrankung des Magen-Darm-Traktes.
Wenn ich hier von einem hohen Salzkonsum spreche, dann meine ich nicht nur den Salzkonsum über unser gesamtes Leben verteilt, dass dieser „mit der Zeit“ eine schädigende Wirkung auf unseren Körper hat. Um einen Schaden in unserem Körper anzurichten, reicht eine einzige Mahlzeit, die zu viel Salz enthält. Genau wie eine sehr fettige Mahlzeit bereits kurze Zeit nach dem Konsum eine Versteifung der Arterien nach
sich zieht, die ihren Höhepunkt nach 6 Stunden erfährt, so schädigt eine salzreiche Mahlzeit ebenfalls das Endothelium, die innerste Schicht unserer Blutbahnen und lässt die Adern im wahrsten Sinne des Wortes erstarren. Diese Schädigung besteht, ebenso wie die fettreiche Mahlzeit, in einer Schädigung des Endothelium (die innerste Zellschicht unserer Blutbahnen), unser Körper versucht diese Schädigungen durch die Einlagerung von Kolagenen zu reparieren. Ein hoher Salzkonsum lässt also nicht nur die Arterien ihre Fähigkeit sich zu erweitern verlieren, sondern, durch die Schädigung des Endotheliums, sinkt auch die Produktion von Stickstoffmonoxid, was den Blutfluss negativ beeinflusst.
Die meisten Menschen können selbst die Auswirkungen eines hohen Salzkonsums am eigenen Leib messen. Messen Sie den Puls ihres Partners, dann geben sie ihm eine Tüte konventionelle Chips, jene die so lecker sind, wie in der Werbung, und messen sie dann, nachdem die Tüte oder die Packung leer ist, den Puls ihres Partner noch einmal. Sie werden staunen!
Hier möchte ich gern noch einen kurzen Einwurf zum Thema „SALZ“ allgemein anbringen, da ich im Vorfeld zu diesem Blogbeitrag bereits einige Diskussionen mit Freunden hatte.
1.) Für die Schädigung ihres Endothels, für die Erhöhung des Blutdruckes, wenn sie darauf ansprechen und in deren Folge für die Erhöhung des Risikos für Folgeerscheinungen und Krankheiten, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenerkrankungen spielt es keine Rolle, welche Art Salz sie speziell konsumieren, denn jedes Speisesalz besteht in der Regel aus 95 - 98 % Natriumclorid, die anderen Bestandteile sind Wasser und Spurenelemente. Für die Gesundheit der Gefäße spielen diese Spurenelemente, vor allem wenn man zu viel Salz täglich konsumiert, keinerlei positive Rolle. Es gibt keine mir bekannten wissenschaftlichen Studien die eindeutig belegen, dass Himalayasalz gesünder ist als Meersalz oder Steinsalz. Ob also Steinsalz, Meersalz oder Himalayasalz „besser“ als anderes ist, ist somit eine reine Geschmacksache. WAS einen zusätzlichen negativen Aspekt darstellt, im Bezug auf die Gesundheit, sind Zusätze wie Rieselhilfen aus Aluminium und (meiner Meinung nach) Jod aus industriellen Quellen, da es ich dabei meist um Abfälle aus der Industrie handelt, die gewinnbringend entsorgt werden. Ich persönlich nutze Meersalz das mit Algen angereichert wird, um meinen Jodhaushalt aufzubessern. Allein durch den Salzkonsum kann ich meinen Jodbedarf jedoch nicht decken, denn das würde bedeuten, dass ich täglich mindestens 10 Gramm Salz konsumieren müsste. Das liegt mir jedoch fern.
2.) Wie immer bei solch drastischen Behauptungen und zu befürchtenden Einschnitten in ihre Lebensgewohnheit, kommt reflexartig das Argument, dass das Alles ja noch nicht wirklich sicher bewiesen ist und das es natürlich auch anders lautende Studien gibt. Die das genaue Gegenteil beweisen oder zumindest nahelegen, dass es auch ganz anders sein kann. Was bei den Befürwortern einer low Carb, high Protein und Fett Diät die Inuvit bzw. Eskimos sind (was jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrt) um zu beweisen, dass diese Ernährungsweise nicht Gesundheitsschädigend ist, verweisen die Freunde des Salzgeschmacks sehr gern auf Studien die beweisen, dass viel Salz nicht nicht gesundheitsschädigend ist, was die Menschen aus Okinawa ja beweisen, die als sehr langlebig, bei bester Gesundheit gelten. Um es kurz zu machen, auch diese Studien gibt es nicht bzw. handelt es sich um Falschinterpretationen! Einerseits ist die Lebenserwartung der Menschen auf Okinawa, nach dem 2. Weltkrieg, drastisch zurückgegangen, was die Wissenschaftler nicht zuletzt auf eine veränderte Lebens- und dadurch auch veränderte Ernährungsweise zurück führen. Nach dem 2. Weltkrieg, bedingt durch die Besatzung der Siegermächte, wor allem den USA fand in Japan sher schnell der Ameriakn Way of Life einzug und mit ihm kamen Schnellrestaurants wie KFC, MacDonalds und Co, der Verzehr von Milchprodukten, auch Käse stieg um ein vielfaches, während dessen die traditionellen Nahrungsmittel immer mehr in den Hintergrund traten. Die Menschen auf Okinawa konsumieren noch heute relativ wenig Salz (ca. 3,5 g/d) im Vergleich zu anderen westlichen Staaten. Jedoch im direkten Vergleich zur traditionellen Okinawa Diät (ca. 1 g/d) ist dieser um ein Vielfaches erhöht.Fast alle Regierungen der einzelnen Länder auf dieser Erde schließen sich der Empfehlung der Weltgesundheitsorgnisation (WHO) an, den Salzkonsum auf höchstens 5 Gramm pro Tag zu beschränken. Weil die Beweislast für die Schädlichkeit eines hohen Salzkonsumes erdrückend ist.
Trotzdem steigt der Salzverbrauch von Jahr zu Jahr. Warum? Um dieser Frage noch kurz nach zu gehen, bietet es sich an der „Spur des Geldes“zu folgen.
Die Industrie aber auch kleinere Hersteller wie Bäcker, Metzger, Molkereiproduktehersteller haben ein großes Interesse weiterhin viel Salz in ihren Fertigprodukten zu verwenden, da sie einerseits durch die hohe Wasserbindekraft das Gewicht der Endprodukte erhöht ohne das es mehr teure Zutaten enthält, das steigert den Profit beim Verkauf des einzelnen Produktes. Bäcker argumentieren z.B. damit, dass das Brot dadurch länger „frisch“ bleibt, weil es feuchter bleibt und, und, und… Mit Salz kann man auch über billige Zutaten hinwegtäuschen, was wiederum Herstellungskosten sparen hilft und die Gewinnspanne erhöht. Eigentlich müssten Ärzte und Krankenkassen Sturm laufen, gegen den zu hohen Salzkonsum, bei den bekannten gesundheitlichen Risiken, warum tun sie es nicht?
Weil ihr Arzt bei jeden Besuch von ihnen, wegen dem verschreiben von neuen blutdrucksenkenden Medikamenten, an ihnen als Patient verdient. Je mehr Langzeit- bzw. chronische Kranke Menschen eine Krankenkasse als Mitglieder hat, desto mehr kann sie aus dem Krankenkassenausgleichsfond am Jahresende verlangen. Und die Pharmaindustrie verdient mit jeder Pille die sie herstellt und die verkauft wird. So grotesk es klingen mag - ein chronisch kranker Mensch, der mittels Arztbesuche, Medikamente und Operationen lange am Leben gehalten werden kann, ist ein großer Wirtschaftsfaktor, ein positiver Wirtschaftsfaktor für das Land in dem er lebt.
Schlußbemerkung:
Ein weiteres Puzzle-Teilstück für eine möglichst langanhaltenden Gesundheit, bis zu dem Tag an dem man sterben muss, ist so wenig als möglich Salz zu konsumieren. Eine Faustregel ist, versuchen Sie 0,1 % Salzkonsum, gemessen an ihrem täglichen Kalorienverbrauch, nicht zu überschreiten. Das bedeutet bei 2000 kcal, dass Sie nicht mehr als 2 g Salz konsumieren sollten. Bedenken Sie dabei stets, dass sämtliche Fertigprodukte bereits Salz enthalten. Kochen Sie so oft es geht selbst und lassen Sie beim Kochen sämtliches Salz weg, stellen Sie statt dessen einen Salzstreuer auf den Tisch. Es ist erwiesen, dass die Menschen, die ihn benutzen, trotzdem insgesamt weniger Salz konsumieren, als wenn die Speien schon bei der Zubereitung gesalzen, denn viele greifen generell zum Salzstreuer. Würzen sie statt dessen mit Kräutern. Achten Sie bei Kräuter- und Gewürzmischungen darauf, dass diese Salzfrei sind. Unser Gaumen wurde, seit unserer Geburt, an diese Unmengen Salz gewöhnt. Aber genau wie wir unseren Gaumen an diese Menge gewöhnt haben, können wir ihn wieder entwöhnen. Ich koche seit Jahren schon ohne Salz und bei uns steht der Salzstreuer immer auf dem Tisch, wir nutzen ihn aber nur sparsam. Gäste empfinden in aller Regel unser Essen als "zu wenig gesalzen"... und trotzdem haben auch wir im Durchschnitt noch immer einen Salzkonsum von ca. 3 - 4 Gramm pro Tag, da auch wir ab und an nicht widerstehen können und Fertigprodukte konsumieren. :-)
Wichtiger Nachsatz: Wie weiter oben bereits erwähnt, besteht unser Speisesalz, egal welche Sorte Sie wählen (Steinsalz, Meersalt, Ursalz etc.) zu 98 % aus Natriumchlorid. Beim lesen von Studien oder Beiträgen in englischer Sprache stolpert man oft darüber, dass sie einmal den Begriff "sodium intake" und im gleichen Atemzug dann "salt intake" nutzen. Wobei die Angaben zur Höchstgrenze mit 2.400 mg pro Tag (Food and Drug Association) angegeben wird. Diese Empfehlung erscheint weit unter der Empfehlung der WHO oder der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu liegen (5 g Salz pro Tag = 5.000 mg). Recherchen und Nachfragen ergaben jedoch, dass im englischen Sprachraum, vor allem in Amerika, das Wort "salt" sehr oft als pseudonym für "sodium" verwendet wird. Sodium bedeutet übersetzt aber nicht "Salz" sondern "Natrium". Diese Artikel und auch die FDA spricht also nicht vom täglichen "Salzkonsum" im Sinne von Natriumchlorid sonder sie spricht von Natrium, dem Bestandteil von Salz. Dieser Bestandteil liegt bei etwa 30 %. Sprich - in den empfohlenen 5 g Salz pro Tag der WHO sind 1,5 g (1500 mg) Natrium enthalten. Da Natrium als der Teil des Salzes identifiziert wurde, der bei einem zu hohem Konsum von Salz, es ist, der die oben beschriebenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen auslösen kann.