Übel riechende Winde? Fleisch stink!
Übel riechende Winde? Fleisch stink!
Heute möchte ich mich einem eher in der Öffentlichkeit verschämten Thema zuwenden - es geht um intestinale Gase auch Flatuus (lateinisch Mehrzahl von Flatus) genannt, besser als Pups, Furtz oder Winde unter den Menschen bekannt. In der Medizin spricht man davon, dass 10 - 20 Flatuus von durchschnittlich 90 ml Gas pro Passage für die normale westliche Ernährungsweise normal sind. Wobei das Volumen von 17 bis 375 ml variieren kann.
Das durchschnittliche tägliche Gasvolumen beträgt 705 ml (von 476 - 1491 ml). Bei einer flüssigen Ernährung, die all die komplexen Zuckerverbindungen meidet hat man immerhin noch einen durchschnittliche Gaspassage von 1,5 Flatuus innerhalb von 24 Stunden mit etwa 214 ml Gas/24 Stunden gefunden.
Ja Sie glauben es vielleicht nicht aber dafür gibt es wirklich Studiengelder und Wissenschaftler die sich dafür interessieren.
Bei einer rein pflanzen-basierten Ernährungsweise kann man davon ausgehen, dass man bei der durchschnittlichen Anzahl der täglichen Winde eher im oberen Bereich sich wiederfinden wird.
Unglücklicher Weise ist dies (auch) ein Grund warum die Menschen heut zu Tage eine mehr pflanzliche Ernährungsweise anlehnen, weil sich heraus gestellt hat, dass all die Ballaststoffe in den pflanzen-basierten Nahrungsmitteln, speziell in Bohnen, der Grund für mehr Gase sind. Und das obwohl die gleichen Menschen festgestellt haben, dass genau diese Art Ernährung sie von Verstopfungen und dem Reizdarmsyndrom befreien und sie vor Herzkrankheiten schützen kann. Das ist einmal mehr ein Beweis dafür wie unsere Entscheidungen davon beeinflusst werden wie und was andere von uns denken und uns wahrnehmen als das unsere Entscheidungen von unserer Gesundheit abhängen.
Leider ist es in unserer Gesellschaft sehr verpönt, gilt als unanständig, als nicht wohl situiert, seine Gase in der Öffentlichkeit zu entlassen. Mir persönlich sind sogar Paare bekannt, die sich schämen im privaten Bereich ihre Winde aus dem Darm zu entlassen, wenn nur der Partner oder die Kinder anwesend sind.
Dabei sollte man zwei grundsätzliche Aspekte sich einmal vor Augen führen:
Als der Mensch geschaffen wurde, vor mehreren Millionen von Jahren, lebte er die meiste Zeit in der freien Natur, ohne beengende Wände um ihn herum. Wenn dann Winde aus seinem Darm abgingen, verschwanden sie sofort in der in umgebenden Luft.
Darmwinde, welche aus der Verwertung komplexer Zuckerverbindungen entstehen, die aus pflanzen-basierter Nahrung stammen, sind in der Regel eher geruchlos. Die Winde die stinken stammen in der Regel aus tierischen Produkten.
Flatologie - die Wissenschaft der Winde
Flatus, eben eher bekannt als Furtz, Pups oder eher vornehm ausgedrückt als „entweichende Winde oder Gase“ ist für viele Menschen eine Quelle sich unwohl oder be- /verschämt zu fühlen - hauptsächlich betroffen sind die Frauen.
Mit Flatulenz bezeichnet man einen Zustand des Darmes, wenn er durch zu viel Gas aufgebläht wird. Die Flatologie ist die Wissenschaft die sich mit dem Flatus beschäftigt. Um die Winde zu studieren werden Studienteilnehmern, Männern und Frauen, Röhrchen in das Rektum platziert, an denen sich Plastikbeutel befinden, die sie dann den ganzen Tag tragen müssen und in denen die Gase gesammelt werden. Die Wissenschaftler die dann die wissenschaftlichen Auswertungen vornehmen, indem sie auch den Geruch der Gase mit ihren Nasen bewerten und einschätzen, sind eine ganz spezielle Art von Wissenschaftlern, die eine Affinität zur Wissenschaft der Flatologie haben (es wäre nicht mehr Ding ;-) )
Es gibt zwei Hauptarten von Gassorten die unseren Darm erreichen und dann heraus wollen.
geschluckte Luft - Aerophogie genannt, ist ein Symptome das oft unbewusst im Rahmen psychischer- oder vegetativer Störungen auftritt, bei der man Luft schluckt. Bei manchen Menschen, die solche Luft schlucken, kann das zu Darmwinden führen. Geschluckte Luft kann man von anderen Darmgasen relativ leicht unterscheiden, weil diese Flatuus eine sehr hohen Stickstoffanteil besitzen. Stickstoff ist der Hauptbestandteil unserer Atemluft. Ungefährt 80 % unserer Atemluft besteht aus Stickstoff. Die Ermittlung, dass das viele Gas in einem Darm von verschluckter Luft kommt und nicht von anderen Problemen die im Darm selbst ihre Ursache vielleicht haben, kann den Patienten eine Menge unangenehme und teure Test ersparen.
vom Darm produzierte Gase - Die meisten Gase im Darm stammen fast alle durch eine normale Verdauungsaktivität von Darmbakterien von Teilen unserer verdauten Ernährung. Diese stammen in der Regel von Kohlenhydraten die nicht absorbiert wurden bei der normalen, enzymatischen Verdauung im Dünndarm, man nenne sie im allgemeinen Ballaststoffe. Diese nichtverdauten Ballaststoffe kommen in den Dickdarm, wo sie von Bakterien mittels Fermentation in ein Gasgemisch verwandelt werden, dass hauptsächlich aus Stickstoff (N2), Sauerstoff (O2)Kohlendioxid (cO2), Wasserstoff (H2) und Mehtan (CH4) besteht. All diese Gase sind geruch- und farblos!
Es wird auch eine winzige Menge riechender, schwefelhaltiger Substanzen produziert, wie Schwefelwasserstoff, Metanthiol und Dimethylsulfid.
Die gewöhnlichsten Quellen für unverdaute Kohlenhydrate in der westlichen Ernährung ist Laktose, welche aus Milch und Milchprodukten wie Joghurt und Quark stammen. Käse enthält so gut wie keine Laktose, warum Laktose intolerante Menschen auch Käse in der Regel essen können ohne Magen-Darm-Beschwerden zu bekommen. Die zweite Hauptsächliche Quelle aus der Darmgase entstehen sind Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen), wenn sie z.B. mit einen Chili sin oder con Carne gegessen werden oder sich in einen Eintopf verirren. Sämtliche Hülsenfrüchte verursachen oder bedingen Gase da sie relativ viele, unverdauliche, komplexe Zuckerverbindungen (genannt Ballaststoffe) enthalten, so z.B. Raffinose und Stachyose, die im Dickdarm landen. Eine weitere Quelle sind tierische Proteine. (Dazu komme ich später noch genauer zu sprechen)
Jedoch enthalten alle, vollwertigen, pflanzlichen Nahrungsmittel, inklusive Getreide, Obst, und Gemüse unverdauliche Ballaststoffe die im Darm enden und von Darmbakterien mittels Fermentation in geruchloses Gas umgewandelt werden. Raffiniertes Getreide (Weißmehl) und geschälter Reis (z.B. weißer Basmatireis) enthalten in der Regel keine unverdaulichen Ballaststoffe mehr und werden somit fast vollständig im Dünndarm bereits verdaut, so dass keine komplexen (unverdaulichen) Kohlenhydrate im Darm landen, die dann in in winde umgewandelt werden könnten.
Schwefel stink!
Wenn ein Pups oder wenn Winde stinken, wenn sie unseren Körper verlassen, dann liegt das daran, dass sie Schwefel enthalten. Schwefelgase werden von unseren Nasen bereits entdeckt in einer Konzentration von 1 : 100 Millionen und werden in der Regel beschrieben das sie reichen wie „faule Eier“. Es mag Sie nun erstaunen oder nicht aber die Winde von Frauen haben im Vergleich zu den Männern oft eine höhere Konzentration an Schwefelwasserstoff und riechen intensiver.
So fand eine Studie die das untersuchte heraus, dass der schlechte Geruch auf einer Skala von 0 (riecht überhaupt nicht) bis 8 ( oh mein Gott stink das) von stark trainierten wissenschaftlichen Nasen untersucht, bei Frauen mit 5,45 und Männern mit 3,95 bewertet wurden. Wie auch immer, da man dabei auch feststellte, dass das Gasvolumen der Männer höher war als das der Frauen, das aus dem Darm entwich (119 ml versus 88ml), war die entlassenen Menge an Schwefelgasen am Ende in etwa die Gleiche.
Was aber die Geruchsprobleme überwog oder schlechter machte ist der Umstand, dass ein große Portion an Schwefel nicht mit den Winden und dem Stuhlgang den Darm und somit den Menschen verläßt sonder im Darm durch die Darmwände wieder dringt und somit in den Blutstrom zurück gelangt, von wo aus er dann in den Urin, den Atem oder den Schweiß gelangen und somit zu einem allgemein schlechtem Körpergeruch führen kann. (Wenn Sie dies nicht glauben machen Sie ein einfaches Experiment. Trinken Sie eine Tasse Kaffee und lassen Sie kurz danach eine andere Person an ihrem Handgelenk riechen - Sie werden staunen!)
Der Körpergeruch, das weiß die Parfümindustrie nur all zu gut, ist eine Hauptquelle der Kommunikation zwischen Menschen, sie ruft Emotionen hervor und begründet Gefühle ob man jemanden physisch attraktiv oder abstoßend findet, ob man jemanden liebt oder eher nicht.
tierische Lebensmittel erzeugen Schwefel
Der größte Anteil an Schwefel, sowohl im Stuhlgang selbst als auch in den Winden kommt von Lebensmitteln tierischen Ursprungs - genau gesagt, von den Aminosäuren der tierischen Proteine die Schwefel enthalten. Alle Proteine in der Natur enthalten alle 20 Aminosäuren, je nach Proteinquelle, in verschiedener Quantitativer Zusammensetzung - genau so wie es 27 Buchstaben in unserem Alphabet gibt, welche aber in unterschiedlicher Zusammensetzung sich in unseren Wörtern und Sätzen befinden. Die Aminosäuren Methionin, Cystein, Cystin und Taurin sind die Aminosäuren die Schwefel in ihrer Strukturformel enthalten.
Ein geringer Teil an Schwefel kann auch von Zusätzen in industriell hergestellten Nahrungsmitteln kommen oder von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Anorganisches Schwefel, wie z.B. Sulfide, Schwefeldioxid, Bisulfat oder Metabisulfide werden routinemäßig zur Haltbarmachung von industriell hergestellten Lebensmitteln verwendet, so werden industriell hergestellte Trockenfrüchte (Discounter) mit Schwefel haltbarer gemacht, auch Wein enthält oft Sulfide. Die meisten pflanzlichen Nahrungsmittel sind hingegen arm an Schwefel und Schwefelverbindungen ausser Knoblauch, Brokkoli und Blumenkohl.
Der Beweis, dass tierische Produkte die Hauptquelle für übel riechende Gase sind kommt von einem Experiment mit 5 gesunden Männern, wo jeder 5 unterschiedliche Gerichte über den Zeitraum von 10 Tagen gegessen hat.
Der Fleischkonsum reichte von 0 Gramm pro Tag bis 600 Gramm pro Tag. Bei der pflanzlichen Diät wurde 0,22 mmol/kg schwefelhaltiges Material im Stuhlgang entdeckt, bei den Fleischessern wurden 3,38 mmol/kg in der Spitze gefunden.
Es wurde also mehr als 15 Mal mehr Schwefel produziert mit dem Fleisch was gegessen wurde als mit der pflanzlichen Nahrung.
Tierische Produkte sind die Hauptquelle die schwefelhaltige Aminosäuren enthalten.
Vergleicht man den Gehalt der Aminosäure Methionin in Nahrungsmitteln, auf der Basis gleichen Kaloriengehalts so enthält
- Rindfleisch 4 mal mehr als Pinto Bohnen
- Eier haben 4 al mehr Methionin als Mais
- Cheddar Käse hat 5 mal mehr als gelbe Kartoffeln
- Hühnchen hat 7 mal mehr als Reis
- und Thunfisch hat sogar 12 mal mehr als Süßkartoffeln
Schwefel ist auch toxisch
Der faule Gestank von Schwefelgasen sollte für jeden, der sie häufiger entlässt, ein Zeichen dafür sein, dass da irgend was ziemlich schrecklich nicht in in Ordnung ist, da unten im Darm. Und es sollte die Aufmerksamkeit wecken. Die Schwefel enthaltenden Gase sind extrem toxisch für unser Körpergewebe und sie spielen möglicher Weise eine Rolle spielt bei lebensbedrohlichen, entzündlichen Darmerkrankungen, wie z. B. Colitis Ulcerosa
Bereits solch niedrige Level wie 0,5 - 1,0 mmol/Liter haben schädliche Auswirkungen auf den menschlichen Darm gezeigt.
Darum können bereits kleinste Mengen Fleisch ein Level von Schwefel produzieren, welches toxisch für die Darmzellen ist.
Wenn man nun noch bedenkt, dass bis zu 12 Gramm Protein (je nach Menge der verzehrten tierischen Produkte) unverdaut in den Darm gelangen können und diese dann nicht mehr verdaut, sondern eher „verwesen“ und dabei noch mehr toxische Substanzen bilden, wie z.B. Ammoniak. Die Verwesung oder ein wenig feiner ausgedrückt, das verfaulen von Protein im Darm steht jedoch den übrigen Darmbakterien eher feindlich gegenüber, es vernichtet die Bakterien die für die Verdauung von Zuckerverbindungen im Darm verantwortlich sind. Mehr noch, diese Toxine begünstigen die Entstehung von Darmkrebs und Colitis Ulcerosa…
Sollten wir uns den Winden überhaupt aussetzen?
Auf die gesunde Ernährung mit Hülsenfrüchten, nur wegen der eventuell zu erwartenden Winde, sollte man auf keinen Fall verzichten. Man kann seine eigene Strategie entwickeln, die Winde ohne andere zu "belästigen" loszuwerden. Wenn man seine Ernährung umstellt, aus eine rein pfalnzen-basierte, fettarme Ernährung dann ist der Großteil der Winde, wie oben beschrieben, harmlos und (noch besser) geruchlos. Ausserdem, so meine eigenen Vemrutungen, da ich keine Beseise für die Theorie habe, stellt sich nach ungefähr 14 Tage eine Art "Sättigung" der die Winde erzeugenden Bakterien ein, was bedeutet, dass dann in der Regel nach einer Mahlzeit mit Hülsenfrüchten nicht mehr so viel Luft im Bauch produziert wird. Wenn man dann wieder eine Weile auf Hülsenfrüchte verzichtet hat kann die Luftproduktion wieder ein wenig zunehmen.
Aus den eigenen Erfahrungen heraus ist es eher ungünstig, wenn man Hülsenfrüchte mit Einfachzucker kombiniert, der aus leeren Kohlenhydraten, wie z.B. Zucker, Ahorn Sirup, Agavendicksaft etc. stammt kombiniert (die nicht zur gleichen Mahlzeit gegessen werden müssen aber vielleicht m gleichen Tag), denn das führt unter Garantie zu einer vermehrten Gasbildung im Darm. Vermeiden Sie sämtliche Milch und Milchprodukte, generell. Gewöhnen Sie Ihren Magen-Darm-Trakt an Hülsenfrüchte, indem Sie diese immer wieder essen. Ein „Trick“, um die Hülsenfrüchte weniger Gas produzieren zu lassen ist, sie vor dem Kochen kurz keimen zu lassen - Anleitungen dazu und noch mehr Tricks findet man im Internet. Hülsenfrüchte die man nicht einweichen muss, wie Rote Linsen z.B. solltem an sehr gründlich waschen. Die meisten Hülenfrüchte sollte man mindestens 12 Stunden einweichen, wechseln Sie zwischen durch öfter mal das Einweichwasser. Hülsenfrüchte aus Konservendosen oder Gläsern sollte man ebenfalls vor dem Verzehr gut abspülen