Geheimnisse der Langlebigkeit… Blue Zone
Geheimnisse der Langlebigkeit... Blue Zone
Blaue Zone: Lektionen von den am längsten lebenden der Welt
Dieser Text wurde inspiriert, durch den Artikel Blue Zones - Lessons From the World’s Longest Lived der im Jahre 2016 im Amerikanischen Journal für Lifestyle Medizin veröffentlicht wurde und für einiges Aussehen und natürlich auch für kontroverse Diskussionen sorgte. Sofort nach erscheinen des Artikels fühlten sich Kritiker bemüht Dan Buettner Fehler, Unstimmigkeiten und sogar vorsätzliche Falschaussagen zu unterstellen. Ein gutes Beispiel dafür ist mal wieder der Artikel auf Wikipedia, wo - ich bitte um Entschuldigung - jeder hergelaufene Depp seine Meinung als die allgemein gültige ausgeben darf, egal ob er die Fähigkeit und das nötige Wissen zu dem Thema zu dem er sich äußert, hat.
Es ist mir vollkommen klar, dass es auf dem Gebiet der Lifestyle Medizin und der Ernährungslehre keine absolut für jeden und in gleicher Weise gültigen Naturgesetze gibt - so wie z.B. jeder Gegenstand der in die Luft geworfen wird, durch die Anziehungskraft der Erde irgend wann einmal wieder auf dieser landet - dazu ist das Thema der Ernährungslehre viel zu komplex. Allerdings trägt die ehrliche Wissenschaft Tag aus und Tag ein mehr und mehr Puzzleteile zusammen, die generelle Aussagen über eine gesunde Ernährung zulassen. Und so ist meine bescheidene Meinung zu diesem Artikel, dass dieser sehr wohl eine Denkanregung für den Einzelnen als auch für ganze Gemeinden sein kann, um das Leben, bei möglichst bester Gesundheit und Vitalität, zu verlängern. Einzig und allein, um es noch länger auskosten zu können auf dieser wunderschönen Erde weilen zu dürfen.
Mein Text zitiert teilweise ganze Passagen des Originaltextes, es handelt sich jedoch nicht um eine Wort wörtliche Übersetzung, da ich kein Dolmetscher bin. Der Text vergleicht und bezieht sich immer wieder auf die USA, jedoch kann ohne Einschränkungen das Wort USA iim Gesit mit Deutschland ersetzen.
Dan Buettner und sein Team von Bevölkerungswissenschaftlern (Demographen), Wissenschaftlern und Anthropologen waren in der Lage die wissenschaftlich basierten Hauptnenner der Blauen Zone in 9 Gemeinsamkeiten, die sie anschließend die „Kraftvolle 9“ nannten, herauszuarbeiten. Seitdem haben sie diese Prinzipien in Gemeinden quer durch die USA, in Zusammenarbeit mit Politiker, lokalen Unternehmen, Schulen und Einzelpersonen, übernommen, um das Milieu der Blauen Zone als Projekte der Gemeinschaften nachzubilden.
Was sie dabei heraus fanden war, dass die Verantwortung für die Gestaltung der einer gesunden Umgebung und eines gesunden Lebensstiles für den Einzelnen nur bedingt funktioniert. Wenn der Einzelne jedoch Unterstützung, durch Veränderungen in der Politik, in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, erfährt, dann kann seine Lebensumfeld ebenfalls in eine Blaue Zone verwandelt werden, was dann eine Ausdehnung der Lebenserwartung für den Einzelnen möglich macht. Es senkt z.B. die Fettleibigkeit und macht gesundheitlich positive Entscheidungen für den Einzelnen zu einer leichten Entscheidung. Dies gilt nicht nur für Amerikaner, das gilt für alle Menschen jeder Bevölkerungsgruppe auf der ganzen Welt.
Bereits die dänische Zwillingstudie ( The heritability of human longevity: a population-based study of 2872 Danish twin pairs born 1870-1900. Herskind AM, McGue M, Holm NV, Sørensen TI, Harvald B, Vaupel JW Hum Genet. 1996 Mar; 97(3):319-23.) stellte fest, das unsere Gene nur etwa zu 20 % einen Einfluss darauf haben, wie lange wir leben.
Wohingegen die restlichen 80 % von unserer Art zu Leben abhängt. Bereits im Jahr 2004 war Dan Buettner, CEO der Blauen Zone LLC, entschlossen die spezifischen Aspekte des Lifestyles und der Umwelt zu untersuchen die zu einer gesunden Langlebigkeit führen. Durch die Zusammenarbeit mit dem National Geographic und dem Nationalem Institut für Alterung fand Dan und sein Team 5 demographisch bestätigte, geographisch definierte Gebiete auf unserer Erde mit der höchsten Prozentzahl an Hundertjährigen.
Diese Orte sind:
- Loma Linda im amerikanischen Kalifornien
- Nicoya in Costa Rica
- Sardinien in Italien
- Ikaria in Griechenland
- Okinawa in Japan
Diese fünf Gebiete wurden ausfindig gemacht indem man epidemiologische Daten, Statistiken, Geburtsurkunden und anderes untersuchte. Diese Gebiete wurden „Blaue Zone“ getauft, es handelt sich dabei um Orte, wo Menschen das Alter von 100 Jahren 10 mal mehr als der Durchschnitt in den USA erreichen. Als man diese Gebiete ausfindig gemacht hatte wurde ein Team, bestehend aus Anthropologen, Demographen, Epidemiologen und Wissenschaftlern, dahin entsandt, um die Lifestyle Merkmale heraus zu finden, die die Langlebigkeit möglicherweise erklären könnten. Sie fanden heraus, dass der Lifestyle, also die Art zu leben, in der Blauen Zone in 9 spezifische, gemeinsame Merkmale eingeteilt werden konnte. Diese 9 Gemeinsamkeiten, die man also überall fand, nannten die Forscher um Dan Buettner zukünftig die „Kraftvolle 9“.
Um ein Lebensalter von 100 Jahren zu erreichen, so scheint es, hat die Person zuerst die genetische Lotterie zu gewinnen. Allerdings haben sehr viel mehr Menschen die Fähigkeit es zu bis einem Lebensalter von 90 Jahre zu schaffen und das sogar größtenteils ohne chronische Krankheiten und körperlichen Gebrechen. Wenn ich mir meine Umgebung, die Wartezimmer der Arztpraxen, meine Patienten, alternde Menschen auf der Strasse und die Menschen in den Alters- und Pflegeheimen in Deutschland ansehe - dann kommen mir, zumindest was die Gesundheit angeht - starke Zweifel.
Die Wissenschaftler deckten 9, wissenschaftlich-basierende, gemeinsame Nenner auf, von denen sie glauben, dass sie den Alterungsprozess verlangsamen.
Diese sind:
natürliche Bewegung:
Die weltweit langlebigsten Menschen stemmen keine Handeln, rennen keinen Marathon oder treten einem Fitnessclub bei. Statt dessen leben sie in Gegenden, die sie ständig dazu anhält oder es erforderlich macht sich zu bewegen ohne darüber nachzudenken. Sie arbeiten z.B. im Garden und nutzen keinerlei mechanische Bequemlichkeiten. Ebenso nutzen sie keine technischen, elektrischen Hilfsmittel bei der täglichen Hausarbeit. Dadurch ist sichergestellt, dass sich diese Menschen den ganzen Tag bewegen. Ein Muskel der nicht bewegt wird baut sich sehr rasch ab, dass gilt auch für unser Gehirn, obgleich dies kein Muskel ist. ;-).
Lebenszweck:
Die Menschen in Okinawa nennen es Ikigai und die Nicoyans in Costa Rica sagen dazu plan de viva. Beides kann man übersetzen mit „Warum wecke ich jeden Morgen auf“ oder "Warum lebe ich". Den Sinn oder Zweck des morgentlichen Erwachens zu kennen entspricht ungefähr 7 Jahre mehr an Lebenszeit. Es macht einen gewaltigen Unterschied ob man sich bei morgentlichen Erwachen auf den Tag freut, weil man weiß das man ihn sinnstiftend verbringen wird oder ob man nur aufsteht um sich widerwillig ins tägliche Hamsterrad zu begeben. Der Unterschied zeigt sich sehr deutlich bei Kindern im Vorschulalter, sie stehen jeden Morgen mit guter Laune auf, bereit die Abenteuer des Lebens zu erleben - wenn sie in die Schule kommen geht diese Freude auf den Tag bei vielen schon verloren, wiel sie die Schule als unschön und strssig erleben. Oder sehen sie sich viele unserer Menschen 65+ an, auf was freuen diese sich, wenn sie am Morgen erwachen? Auf den Arzttermin, die Ergotherapie, die medizinische Fußpflege, den Pflegedienst der allmorgentlich für 3 Minuten sie besucht?
Herunterschalten:
Sogar Menschen in der Blauen Zone erfahren Stress. Stress führt zu chronischen Entzündungen im Körper, die in Verbindung mit allen größeren, alters bedingten Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Was aber die weltweit langlebigsten Menschen haben, was andere Menschen oft nicht haben, ist eine routinierte Strategie den Stress abzuschütteln. Okinawas nehmen sich jeden Tag ein paar Augenblicke Zeit, um sich ihrer Ahnen zu erinnern. Adventisten beten regelmäßig. Ikarias machen ein Nickerchen und Sardinies haben eine „glückliche Stunde“. Jede Medaille hat zwei Seiten, sagt ein Sprichwort und so hat die Erfindung und Einführung des Smartphones gute Seiten aber wie mir scheint ist die schlechte Seite eine größtere. Wen nman die Menschen auf der Strasse beobachtet, dann sieht man deren "Abhängigkeit", gleich einer Droge, von diesen technischen Geräten. Mütter die ihre Kinder im Kinderwagen schieben sehen nicht mehr auf ihre Kinder, sie schauen ins Smartphone. Jugentliche drehen förmlich durch, wenn sie nicht online sind, meinen das Leben zu verpassen. Uns was machen die meistne Erwachsenen, wenn sie nach 8 Stunden von der Arbeit kommen, sie schalten den Fernseher an, um sich abzulenken - ohne auch nur zu ahnen, dass diese unterschwellige Berieselung mit (in der Regel) sinnfreien Sendungen ihr Stresslevel aufrecht hält.
die 80% Regel:
Hara hachi bi - das 2500 Jahre alte Konfuzius Mantra erinnert die Menschen auf Okinawa zu jeder Mahlzeit daran, ihre Mahlzeit zu beenden, wenn der Magen zu 80% gefüllt ist. Die 20%tige Lücke, zwischen nicht hungrig sein und sich vollgefressen zu fühlen, könnte den Unterschied zwischen Gewicht verlieren oder Gewicht zulegen ausmachen. Im Gegensatz zu den meisten Menschen in den westlichen Industrieländern, die erst aufhören mit Essen, wenn sie sich prall gefüllt fühlen, sich "nicht mehr bewegen" können. Nicht nur das die industrielle Nahrung in der Regel eine viel zu hohe Energiedichte hat (Kilokalorine pro 100g Nahrungsmittel), auch die Portionsgrößen sind in den letzten Jahren immer mehr angewachsen. Kaum jemand stoppt seine Mahlzeit, wenn er nicht schon prall gefüllt ist.
Pflanzen basierte Ernährung:
Bohnen, inklusive Kichererbsen, Schwarze Bohnen, Sojabohnen und Linsen, Reis, Mais, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Vollkorn-Pasta, Vollkorngetreide sind die Eckpfeiler der Ernährung bei den meisten Hundertjährigen. Fleisch, meistens Schweinefleisch, wird durchschnittlich nur 5 mal im Monat gegessen. Dabei beträgt die Portionsgröße zwischen 80 und 120 g. Das ist in etwa so viel wie auf eine Spielkarte passt. Der Fleischkonsum in der westlichen Industriestaaten betrug im Jahr 2013, laut dem Fleischatlas der Heinrich Böll Stiftung, im Jahr 2013 ca. 80 kg pro Kopf/Jahr. Das bedeutet etwa 220 g pro Kopf/Tag. Bei dieser Berechnung muss man allerings die Kleinkinder, sehr alten Menschen, Vegetarier und Veganer - die weniger oder gar kein Fleisch essen beachten.
Alkohol um 5:
Menschen in allen Blauen Zonen (ausser den Adventisten) trinken Alkohol in Maßen aber regelmäßig. Maßvolle Trinker, so scheint es, überleben Abstinenzler. Der Trick dabei ist, ein bis 2 Gläser pro Tag (vorzugsweise sardinischen Cannonau-Wein) mit Freunden und/oder zum Essen zu trinken. Aber nein (!) man kann nicht die Portionen die Woche über „aufheben“, um dann am Samstag 14 Gläser ein auf einmal zu trinken.
Zugehörigkeit:
Alle, bis auf 5 der 263 interviewten Hundertjährigen gehörten einer Glaubensgemeinschaft an. Dabei scheint die Konfession keine Rolle zu spielen. Wissenschaftler zeigten, dass ein 4-maliges aufsuchen einer Glaubensgemeinschaft pro Monat einen Gewinn an Lebensspanne zwischen 4 und 14 Jahren bringt. In der modernen industriellen Welt hat, spielt der Glaube und die Glaubensgemeinschaft eine immer unwesentlichere Rolle. Ich bin seit meiner Geburt als Atheist erzogen worden, habe nie eine "Glaubensgemeinschaft" im Sinne einer Weltreligion besucht und...vermisse diese auch in keinster Weise. Aus meiner Sicht muss es keine Glaubensgemeinsschaft sein, die einem das Gefühl der zugehörigkeit gibt, dies kann ebenso eine lebenslange, wirkliche Freundschaft sein, eine Mitgliedschaft in eienr Sportgemeinschaft, einem Chor oder sonst einem Club. Wichtig ist das Zugehörigkeitsgefühl und das Gefühlt der Sicherheit und Geborgenheit.
geliebte Menschen zuerst:
Bei erfolgreichen Hundertjährigen kommt die Familie zuerst. Das bedeutet, dass man alternde Eltern und Großeltern in der Nähe oder in der Familie selbst belassen sollte. (Das verringert ebenfalls Krankheiten und Sterblichkeitsraten von Kindern im eigenen Haus.) Die Langlebigen binden sich an einen Lebenspartner (was zusätzliche 3 Jahre an Lebenserwartung bringt) und investieren in ihre Kinder viel Zeit und Liebe. So dass diese dann wiederum mehr geneigt sind, sich um die alternden Eltern zu kümmern, wenn es an der Zeit ist. Durch unsere moderne Gesellschaft und den Zwängen des Geld verdienen müssens können viele Menschen keine solch festen Familienbande mehr leben. Wenn man heute einen guten Job haben möchte, wobei gut in der Regel bedeutet angemessen bezahlt zu werden und nicht unbedingt den Beruf ausüber zu können den man möchte, dann sit eines der Schalgwörter "Flexibilität" - was nichts anderes bedeutet als das man bereit sein muss seine Heimat zu verlassen. Ich selbst habe das erlebt und erlebe es noch immer, denn als Sachse wohne und arbeite ich in Bayern, mehr als 500 km von meiner Heimat und meiner Ursprungsfamile entfernt. Gerade jetzt, wo meine Eltern, beide über 80 Jahre alt, meine Hilfe im täglichen Leben am meisten brauchen sit solch eine Entfernung absolut negativ. Die modernen Kommunikationsmittel, wie uns immer erzählt wird, ersetzen in keinster Weise den direkten sozialen Kontakt. Im Gegenteil, aus eigenen und berichteten Erfahrungen heraus kann ich sagen, dass diese Kommunnikationsmittel eher das Stresslevel erhöhen statt senken.
die richtige Abstammung:
Die weltweit am längsten lebenden Menschen wählen - oder werden hineingeboren in - soziale Kreise, die gesundes Verhalten unterstützen. Okinawas bilden Gruppen von 5 Freunden, die sich ein Leben lang umeinander kümmern. Wissenschaftler die an der Framingham-Studie beteilig waren zeigten, das Rauchen, Fettleibigkeit, Glücklichsein und sogar Einsamkeit ansteckend ist. So hat das soziale Netzwerk der Langlebigen ihr Gesundheitsverhalten positiv geprägt.
Blaue Zone
Sardinien Platziert vor der Küste Italiens ist Sardinien die Heimat der langlebigsten Männer, weltweit.
Die Gemeinschaft der Schafhirten wandert 8 bergige Kilometer jeden Tag und mehr. Diese natürliche Fortbewegung stellt alle positiven kardiovaskulären Vorteile bereit die man erwarten kann und sie hat auch positive Auswirkungen auf den Muskel- und Knochenstoffwechsel ohne das die Menschen auf Sadinien einen Marathon laufen. Die klassisch sardinische Ernährung ist Pflanzen basiert, bestehend aus Vollkornbrot, Bohnen, Gartengemüse und Obst. Fleisch ist zu größten Teil für den Sonntag reserviert und/oder für spezielle Anlässe. Sardinier trinken moderat Wein. Cannonau Wein hat 2 bis 3 mal so viel arterienreinigende Flavonoide als andere Sorten Weine. Der moderate Genuss von Wein erklärt vielleicht auch den niedrigen Stresspegel unter den Männern.
Okinawa Heimat der weltweit ältesten Frauen, diese südpazifische Insel hält eine Menge Geheimnisse für ein langes Leben bereit. Die Okinawa Tradition der Gründung einer moai bietet ein sicheres, soziales Netzwerk. Dieses Sicherheitsnetz verleiht sowohl finanzielle als auch emotionale Unterstützung in Zeiten wo jemand diese braucht und gibt den Mitgliedern die Stress reduzierende und abbauende Sicherheit, dass da immer jemand für einen zur Unterstützung bereit ist. In Okinawa, ab einem Alter von 5 Jahren, werden Kinder in diese Gemeinschaften eingebunden. Eine spezielle moai, die Dan Buettner entdeckte war seit 97 Jahren zusammen, das Durchschnittsalter dieser Gruppe betrug 102 Jahre. Sie trafen sich jeden Tag um Sage zu trinken, zu Klatschen und zu Tratschen. Wenn einer von ihnen nicht erschien, dann zogen die restlichen 4 ihre Kimonos an und gingen quer durch den Ort um nach ihrem Freund zu schauen. Okinawas schreiben ihre Langlebigkeit dem alten Konfuzius Mantra, das vor den Mahlzeiten aufgesagt wird Hara Hachi Bu, was sie daran erinnert aufzuhören zu essen, wenn 80% Magenfüllung erreicht ist und sich somit nicht zu überfressen. Sie haben auch einen starken Familiensinn. Einer der Hundertjährigen beschreibt das Gefühl beim halten ihres Ur-ur-ur Enkel als „in den Himmel springen“…
Loma Linda Diese Adventisten Gemeinde in Kalifornien überlebt den durchschnittlichen Amerikaner um eine Dekade. Sie leiten ihre Ernährung direkt von der Bibel ab und ernähren sich vegan, mit viel Blattgemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten. Sie würdigen den Sabbat (von Freitag Abend bis Samstagabend ist Ruhetag) und fahren für 24 Stunden, jede Woche, das Leben runter. Viele der Adventisten sind selbst mit über 90 Jahren noch sehr aktiv. Dr. Ellsworth Wareham, der 95 Jahre alt zur Zeit der Studie war (er wurde 1914 geboren und starb 2018 mit 104 Jahren) wurde unterrichtet, dass ein Unternehmen 6.000 $ für die Errichtung eines Zaunes auf seinem Privatgrundstück haben wollte. Anstatt die Summe an das Unternehmen zu zahlen entschied er den Zaun selbst zu bauen. Nach 3 Tagen Arbeit endete er im Krankenhaus aber Dr. Ellsworth war nicht im Krankenbett, er war der Chirurg der die Operation am offenen Herzen vornahm, eine seiner 20 Operationen die er im Alter von 95 Jahren wöchentlich durchführte.
Ebenso Marge Jetton, Alter 105 Jahre, sie steht jeden Morgen um 5:30 Uhr auf, liest die Bibel und isst ein Frühstück, bestehend aus gekochten Haferflocken, Nüssen, Datteln, Sojamilch und einem Schuss Pflaumensaft. Danach strampelt sie 30 Minuten auf dem Hometrainer, ehe sie in ihren Cadillac steigt, um zu ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten für 7 unterschiedliche Organisationen fährt.
Nicoya Nicoyans geben nur 15 % eines Amerikaners für das Gesundheitswesen aus, erreichen aber mehr als zwei Mal so oft als Amerikaner ein Alter von 90 Jahren bei guter Gesundheit. Der Glaube und die Familie spielen eine große Rolle in der Nicoyen Kultur. Genau das gleiche tut plan de viva, der Grund zum Leben, welcher den alten Nicoyans einen positiven Ausblick und einen aktiven Lebensstil zu bewahren. Nicoyans essen wenig bis gar keine verarbeiteten Lebensmittel aber Unmengen von mit antioxidantiens gefüllten, tropischen Früchten. Aber sie haben auch ein einzigartiges Geheimnis: Ein Kalzium und Magnesium reiches Wasser, was Herzkrankheiten abwendet und starke Knochen fördert.
Ikaria Menschen auf dieser kleinen ägäischen Insel leben 8 Jahre länger als Amerikaner. Sie haben 20 % weniger Krebs, halb soviel Herzkrankheiten und so gut wie keine Demenz. Ikarians essen eine Variation der mediterranen Ernährungsweise mit einer Menge Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Bohnen, Kartoffeln und Olivenoil. Ikarians halten auch einen Mittagsschlaf. Menschen die regulär ein Nickerchen halten verringern die Möglichkeit an einer Herzkrankheit zu sterben um 35 %. vielleicht dadurch, weil ein Nickerchen das Stresslevel und somit die Stresshormone senkt und/oder die Herzrate senkt. Im besonderen ein Ikarianer, Stamatis Moraitis siedelte nach Amerika über, als er 22 Jahre alt war, um den amerikanischen Traum zu leben. Er war ein Maler und war sofort erfolgreich, er kaufte ein Haus, heiratete und hatte 3 Kinder. Im Alter von 66 Jahren entwickelte er Lungenkrebs im Endstadium. Anstatt in Amerika zu sterben entschied er zurück nach Ikaria zu ziehen und zog bei seinen Eltern ein. Er fing an die Luft zu atmen, den Wein zu trinken und die begann wieder die Mediterrane Ernährung. Nach ein paar Monaten fing er an den Garten zu bepflanzen ohne das er plante die Früchte zu ernten. 37 Jahre später ist er ein Weinproduzent und produziert 200 L Wein pro Jahr. Was sagt er ist sein Geheimnis? „Er hatte einfach vergessen zu sterben.“
Medizin
Fettleibigkeit und Diabetes greift in den USA (ebenso in Deutschland, weltweit) um sich. Immer noch liegt der Fokus der Öffentlichkeit und der Regierungen auf unterschiedlichen Ernährungsweisen und Sportprogramme. Wie sich jedoch heraus stellte, sind das keine nachhaltigen Veränderungen. Innerhalb der ersten 7 Monate einer Diät geben mehr als 90% der Teilnehmer auf. Einen ähnlichen Rückgang kann man sehen, wenn man die Mitgliedschaft in Fitnessstudios betrachtet, nach nur 2 Jahren sind die Mitgliedschaften um 70 % gesunken. Somit ist wohl jedem klar, dass es keine schnelle Berichtigung der jetzigen Situation weltweit gibt. Es müssen kleine, stetige Veränderungen im Umfeld sein, die langanhaltende gesundheitliche Veränderungen in der Bevölkerung bewirken.
Lebensradius
Wissenschaftler zeigen, dass Menschen rund 90 % ihres Lebens in einem Radius von 8 km um ihr Haus herum verbringen, das nennt man Lebensradius. Um eine Umgebung zu planen, in der Langlebigkeit ermöglicht wird arbeitet Blue Zones (das Unternehmen dessen CEO Dan Buettner ist) mit Wissenschaftlern zusammen, um eine Art Blaupause der „Kraftvollen 9“ zu erschaffen. Das Tram begann mit der Analyse, was Einzelne tun können für sich selbst. Jeder Einzelne kann seine Küche, speziell seine Ernährung so planen, dass er 100 kcal weniger verzehrt. Wenn sie das Zuhause planen, dann planen sie es so, dass sie allein durch Bewegung hundert Kilokalorien extra verbrennen. (Als Beispiel sei hier genannt: mit der Hand das Geschirr spülen, satt mit dem Geschirrspüler. Lebensmittel wie Obst und Gemüse mit dem Messer schneiden, statt mit einem Maschine. Kneten Sie den Teig des Broten mit der Hand, statt mit einem Backvollautomaten. Und schaffen sie den getrennten Müll separat in die Mülltonne nach draußen - jeder Gang macht schlank und aktiv). Aber auch andere Kleinigkeiten helfen Kalorien zu verbrennen, setzen sie eine Schale mit Obst auf den Tisch, statt mit Süßigkeiten. Teilen sie das Essen in der Küche aus, so dass jeder seinen Teller allein an den Esstisch bringen muss. Nutzen sie Arbeitsgeräte im Garden, die sie mit der Hand bewegen, nicht mit Motorkraft. Laufen sie, wenn möglich, zum einkaufen und tragen sie die Einkäufe nach Hause. Nutzen sie das Fahrrad anstatt das Auto für Besorgungen. Die Statistik bestätigt, dass in jeder Gemeinde 80 % der Menschen ihre Gesundheitsgewohnheiten ändern wollen. Indem man soziale Netzwerke von diesen sich für die Gesundheit interessierenden Menschen bildet und fördert, fördert dies den gesunden Lebensstil und gibt den Menschen Sinn und Zweck des Lebens zurück. Die Wissenschaftler schauten nach Plätzen innerhalb des Lebensradius. Es gibt rund 115 wissenschaftlich basierende Design-Optimierungen und Richtlinien die an Plätzen vorgenommen werden können, wo Menschen sich aufhalten, wie in der Schule, dem Arbeitsplatz, der Kirche, in Geschäften und Restaurants. Es gibt eine Menge Möglichkeiten das weniger essen und mehr bewegen anzustoßen. Diese Design-Optimierungen enthalten Dinge wie z.B. Stehpulte in der Arbeit, entfernen von Süßigkeiten- und Limonade-Automaten in Schulen, keine Brotkörbchen in Restaurants auf den Tischen, sichere Fußwege, Radwege… und mehr.
Laut der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC ist das aufstellen von Richtlinien die beste Investition für die Gesundheit ihrer Bevölkerung. In Gegenden in denen man es geschafft hatte, dass Obst und Gemüse einfacher zu haben ist, als in ein Schnellrestaurants zu gehen, wurde ein dramatischer Rückgang von Fettleibigkeit gesehen. Wenn es 5, 6 oder mehr Schnellrestaurants in einem Umkreis von rund 1 km einer Person gibt, dann waren die Menschen 40 % mehr geneigt Fettleibig zu werden, als wenn es nur 3 Schnellrestaurants gab. Wenn man Richtlinien aufstellt, um die Anzahl der Schnellrestaurants Restaurants in einem Gebiet zu limitieren, Regulationen für Raucher aufstellt - dann kann man einen dramatische Verbesserung der Gesundheit der dort lebenden Menschen sehen. Wie weiter oben schon erwähnt spielen aber auch Dinge eine Rolle wie Fahrradwege, sichere Fußwege oder saubere Parks die zur sportlichen Betätigung einladen.So berichtet der Report der Blauen Zone, dass wenn die Parks sauber sind und zu sportlichen Aktivitäten einladen, die Radwege benutzbar und die Gehwege sicher sind, dann steigern sich die physischen Aktivitäten der Anwohner und Besucher von allein um 30 %.
Beispiel Albert Lea
Im Jahr 2008 beendeten Dan Buettner und das Blue Zone Team ihre Arbeit am der Blaupause für den Lebensradius. Nun mussten sie sicher stellen, dass es amerikansichen Städten vorgestellt werden konnte. Buettner und sein Team sprache mit 5 Städten und fragten sie, ob sie als Pilotprojekt mitmachen wollten. Aus diesen suchten sie Albert Lea, im Bundestaat Minnesota, eine Stadt mit 9.000 Einwohnern aus. Das Team resite an und hörte erst einmal den Organisatoren zu, was diese benötigten. Sie brachten Dan Burden in das Projekt ein, der mit Gemienden quer durch die USA arbeitete und begehbare Umgebungen anzulegen. Albert Lea wünschte die Hauptstrasse zu erweitern und das Tempolimit herab zu setzen. Blue Zone überzeugte sie jedoch statt dessen einen Weg rund um deren See anzulegen. Der Weg ist nun 11 Monate im Jahr mit Fußgängern ständig belegt. Die Fußwege innerhalb der Gemeinde sind nun miteinander verbunden, so dass Menschen von ihrem Zuhause bis in die Stadt laufen können ohne unbefestigte Wege zu nutzen oder verkehrsreiche Strassen zu überqueren. Lebensmittelgeschäfte und Restaurants sagten ihre Unterstützung zu zu helfen, dass die Menschen gesünder essen würden. Restaurants wurden aufgefordert 3 pflanzen-basierte Vorspeisen anzubieten. Wenn ein Sandwich bestellt wurde, bekam der Gast automatisch Obst statt Pommes. Durch die Nutzung verschiedener Adjektive, mehr als „die gesunde Wahl“ waren Menschen mehr geneigt die beste Wahl zu treffen. Lebensmittelgeschäfte gestalteten Kassenzonen anstatt mit Schokolade, Limo, Zigaretten etc. diese mit frischen Früchten, Wasser und anderen gesunden Snacks.
Schulen versprachen ebenfalls Blue Zone zu helfen. Sie verkauften keine Zuckerwaren für Spendenaktionen mehr, es gab keine Süßigkeiten für gute Noten mehr. Basierend auf einer Studie der Universität von Minnesota kalkulierte man, dass ein Verbot von Nahrungsaufnahme auf Fluren und in Klassenräumen eine 11%tige Abnahme des BMI bei Schülern zur Folge haben würde und so überzeuge man die Schulen dieses Verbot zu übernehmen. Dann gaben 25 % der Einwohner ein persönliches Versprechen ab, dass sie Schritte hin zu einem gesünderen Lifestyle unternehmen werden.
Nach etwa 1,5 Jahren war eine Steigerung der Lebenserwartung von 3,5 Jahren zu verzeichnen, die Gemeinde verlor 3.302 kg Körpergewicht und die Kosten für das Gesundheitswesen fielen um 40%!
Nachdem man die Ergebnisse in Albert Lea gesehen hatte, begann Blue Zone sich mit größeren Städten zu unterhalten um mit diesen zu arbeiten. Es wurden die Strandstädte von Los Angeles ausgewählt. Blue Zone arbeitete mit Städteplanern zusammen, um Strassen für Menschen zu bauen anstatt für Autos. Die Anzahl der Raucher fiel um 30%, der durchschnittliche BMI sank um 14 % und Menschen berichtete von einem gesünderen Verhalten. Von dort ging Blue Zone mit der gleichen Strategie in den Bundesstatt Iowa, 10 Städte wurden ausgewählt. Dort sank die Zahl der Raucher um 8,8 % und due gesunde Ernährung stieg um 10,5 %. Dann begann Blue Zone in Fort Worth, im Bundesstaat Texas und Kauai in auf Hawaii zu arbeiten und ist nun in 27 quer über die USA vertreten.
Vitalitätskompass
In Zusammenarbeit mit dem University of Minnesota Public Health Depratment (der Universität von Minnesota, Abteilung für öffentliche Gesundheit) entwarf Dan Buettner und sein Team einen Vitalitätskompass, der vom Wall Street Journal zum besten Online-Tool für Anforderung und Langlebigkeit gekürt wurde. Dieses Werkzeug hat Antworten für Benutzer, ihren Lebensstiles und Hintergrundfragen beachtend, auf der Basis der Kraftvollen 9 lehrt es sie die Richtige Perspektive, natürliche Bewegungen, Weise Ernährung und Zugehörigkeit. Es kalkuliert dann deren biologisches Alter, die Gesamtlebenserwartung, die Gesamtgesundheitserwartung und die Jahre die sie gewinnen/verlieren können aufgrund ihrer Lebensgewohnheiten. Dann gibt es dem Anwender 12 kundenbezogene, individuelle Empfehlungen um ihnen zu helfen, länger und gesünder zu leben. Dies ist ein nützliches Hilfsmittel, um zunächst einen Basistest durchzuführen, dann einige der spezifischen Lebensstil-Empfehlungen auszuprobieren und 3 bis 6 Monate später das Quiz erneut durchzuführen.
Die Empfehlungen schließen die Reduzierung von Salzgebrauch, den Besuch einer Glaubensgemeinschaft, das beenden des Rauchens, verbessern der Einstellung zum Leben und vieles mehr ein.
Zuammenfassung
Das Projekt Blue Zone startete als ein Weg, um die gesündeste Lebensart, die zu einem lebendigen, langen Leben führt, zu untersuchen. Jetzt, 12 Jahre nach dem Start dieses gewaltigen Projektes, ist Blue Zone ein Weg, um die gesündeste Lebensart für Einzelpersonen und für ganze Gemeinden zu konzipieren und mitzugestalten. Das Ziel von Blue Zone ist es nicht nur eine gesündere Wahl möglich zu machen, Blue Zone möchte es zu einer einfachen, ja fast unvermeidlichen Wahl machen. Nicht weil es ein Zwang ist, sondern weil es Psass macht - gesund und vital jedes Lebensalter zu erleben.
Nachbetrachtung für Deutschland:
Wenn man sich die Grundsätze der „Starken 9“ betrachtet und dann mit dem Umfeld in Deutschland, des gesetzlichen Gegebenheiten betrachtet, so scheint es, dass die deutsche Regierung und der Großteil der Bevölkerung selbst, sehr wenig Interesse daran hat gesund und vital jedes Lebensalter zu erleben und möglichst lange unsere schöne Mutter Erde zu bewohnen. So liest man auf der Seite des Bundesgesundheitsamtes, dass Menschen in Deutschland im Alter von 60 bis 65 etwa 2%, ab 80 bis 85 bereits etwa 23%, von 85 bis 90 etwa 45% und ab 90 sogar etwa 71% der Menschen pflegebedürftig sind. Auch ist Deutschland weit entfernt davon das ALter von 90 oder gar 100 Jahren zu erreichen, in Deutschland werden Männer im Durchschnitt 7 Jahre und Frauen 83 Jahre alt. DAS wir in Deutshcland bereits als Erfolg seit Jahren gefeiert. Aber woran liegt es, dass Deutschland eine so niedrige durschschnittliche Lebenserwartung hat?
Ein paar persönliche Gedanken und Überlegungen dazu, die einen unmittelbaren oder mittelbaren Bezug auch auf die "kraftvolle 9" haben.
Es beginnt damit, dass durch die Subventionen für die Massentierhaltung es die Regel ist, dass ein Kilogramm Schweinefleisch weniger kostet als ein Kilogramm Brokkoli. Wenn der Verbraucher für 1 Kilogramm Bio-Äpfel um die 4 € bezahlen muss, dann ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen zum 1 € Burger bei McDonalds und Co greifen. Nur durch die Agrarsubventionen, die Besteuerungspolitik der Regierung ist es diesen Fastfoodketten möglich ihre Ware unter den eigentlichen Ehrstellungskosten zu verkaufen. Ich spreche den Verbraucher nicht von seiner Eigenverantwortung frei, doch ist es vielen Menschen in Deutschland nicht möglich die hohen Preise für Obst und Gemüse täglich zu bezahlen, um sich gesünder zu ernähren. So beträgt der Regelverpflegungssatz für Hartz IV Empfänger 4,85 € pro Tag. Etwa 6,38 Millionen Menschen sind in Deutschland auf Hartz IV oder Arbeitslosengeld I (ALG I) angewiesen, darunter 1,92 Millionen sozialleistungsabhängige Kinder und Jugendliche. Bleiben wir bei der Preisgestaltung der Nahrungsmittel und dem Einfluss der Politik auf diese. Ich finde, dass die deutsche Regierung hier auf ganzer Linie versagt - was für mich logisch ist, denn es gibt keine Verbraucherlobbyisten, wohl aber tausende Lobbyisten die die Interessen der Nahrungsmittelindustrie, der Pharmaindustrie, fer Fleischindustrie und der Milchindustrie durchsetzen. Auch wenn es gleich einen Aufschrei unter Omnivoren und Lobbyisten geben wird, weil ich "Pflanzenmilch" sage - der Aufschrei ist mir jedoch völlig egal - es bleibt der Fakt, dass für den Menschen ungesunde Kuhmilch vom Staat mit nur 7 % Mehrwertsteuer belegt wird, die die Gesundheit fördernde Pflanzenmilch jedoch mit 19 % - was zu einem erheblichen Preisunterschied führt. Der Verbraucher orientiert sich jedoch nicht nur am Preis. Der Einfluss der Medien auf sein Essverhalten wird in der Regel stark unterschätzt, weil diese Beeinflussung oft unterschwellig ist. Was nicht bedeutet, dass sie keine Wirkung auf das Kauf- und Essverhalten hat. Beobachten Sie einmal bewußt, wie oft sie beim Fernsehen, beim lesen von Internetseiten etc. Werbung für Fleisch, Milch, Käse, Joghurt, Pizza, grillen etc. täglich sehen und setzen sie es ins Verhältnis zur Werbung für Obat und Gemüse, für fleischlose Alternativen. Kennen Sie eine Werbung für Brokkoli, Tofu, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Reis?
Nach wie vor finde ich es eher problematisch, dass Alkohol in jedem Lebensmittelgeschäft, ja sogar an Tankstellen zu jeder Zeit erhältlich ist und nicht, wie in vielen anderen Ländern in extra Geschäften - was für den Einzelnen einen großen Unterschied macht, denn es reduziert die Versuchung. So schreibt das Bundesgesundheitsministerium auf seienr Seite: Durchschnittlich werden pro Kopf der Bevölkerung jährlich rund zehn Liter reinen Alkohols konsumiert. Gegenüber den Vorjahren ist eine leicht rückläufige Tendenz im Alkoholkonsum zu registrieren. Dennoch liegt Deutschland im internationalen Vergleich unverändert im oberen Zehntel. Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Alkohol betragen rd. 40 Milliarden Euro pro Jahr (Jahrbuch Sucht 2019).
DIe Regirung erhöhte erst zu Beginn 2021 die Steuerabgaben auf Benzin und Diesel - warum werden die Abgaben für Alkohol nicht erhöht, um die Entscheidung, kaufe ich Wasser oder Alkohol zu einer leichten Entscheidung zu machen? Bitte verstehen sie mich nicht falsch, ich bin der letzte Mensch auf Erden der das trinken von Alkohol zu gewissen Anlässen verbieten oder verteufeln möchte. Es geht einzig und allein um die Menge Alkohol und um den täglichen Verbrauch. Das trinken von Alkohol in der Gemeinschaft oder allein hat in Deutshcland nach wie vor solch eine hohe Akzeptanz, dass Menschen die keinen odern ur sehr, sehr wenig Alkohol trinken bereits als Aussenseiter gelten, als Spielverderber, als Versager.
Als Heilpraktiker sehe ich auch einige, im Grunde (auf den ersten Blick) positive Errungenschaften und Regelungen, in unserer Sozialgesetzgebung kritisch. So würde meiner Meinung nach eine höhere Selbstbeteiligung an Medikamenten für heilbare, chronische Krankheiten die Bereitschaft von Patienten fördern ihren Lebensstil und ihre Essgewohnheiten zu überdenken und letztendlich zu verändern. Wenn Patienten für Medikamente die den Blutdruck, das Cholesterin senken, den Diabetes angeblich behandeln monatlich um die 300 € zuzahlen müssten, dann wäre dies für die meisten eine starke Belastung des monatlichen zur Verfügung stehenden Budges. Dies setzt natürlich voraus, dass Mediziner 1.) in ihrer Ausbildung ein fundiertes Wissen über gesunde Ernährung erwerben - welches nicht von der Nahrungsmittelindustrie vermittelt wird, sondern von freien Wissenschaftlern, die keine Verbindung zur Lebensmittelindustrie haben. Und 2.) das Mediziner keinerlei zuwendungen für das Verschreiben von Medikamenten von der Pharmaindustrie erhalten dürfen. Mediziner sollten stattdessen einen Anreiz von den Krankenkassen erhalten, chronisch kranke Menschen nachhaltig zu heilen, um so in der Zukunft teure und aufwendige Operatione und/oder Rehabilitationsmassnahmen zu vermeiden.
Ein weitere Punkt den ich kritisch sehe sind eine Reihe Vorsorgeuntersuchungen, die die Krankenkassen den Patienten anbieten. Generell ist gegen eine routinemäßige Untersuchung nichts einzuwenden. Jedoch erlebe ich in meiner Praxis immer und immer wieder Patienten die mir sagen, dass ihre Ernährung garn icht so falsch sein kann, denn die Krebsvorsorgeuntersuchung hat keinen positiven Befund ergeben. Das mag für diese Untersuchung durchaus zutreffen, jedoch ist eine Vorsorgeuntersuchung, genau wie ein Blutlabor, im besten Fall eine Momentaufnahme. Diese Momentaufnahme kann in einer Woche, einem Monat bereits ganz anders aussehen.
Doch betrachten wir nicht nur die Ernährung und die (damit verbundene) Gesundheit der Menschen. Was ist mit sozialen Netzwerken, mit Familienbanden. In den letzten Jahren haben "soziale Netzwerke" eine völlig andere Bedeutung bekommen als dies noch vor 20 Jahren der Fall war. Wenn man vor 20 Jahren von seine msozialen Netzwerk sprach, dann sprach man von seinem Freund, der besten Freundin mit derm an am Wochenende oder unter der Woche viel Zeit verbrachte. Mit den Nachbarskindern, mit denen man sich zum spielen traf oder dem Sportclub. Heute bedeutet ein soziales Netzwerk bei den meisten wieviel Follower man auf Facebook, Instagram, WhatsApp hat - die meisten dieser Menschen kennt man nicht persönlich, trifft man nciht persönlich und weiß sehr oft nichts persönliches von ihnen. Kennen sie jemanden in ihrem unmittrelbarem Freundes und Verwandtenkreis zu dem sie unbedingtes Vertrauen haben, von dem sie sicher wissen, das er oder sie zu ihnen kommen würde, wenn er oder sie in finanziellen Schwierigkeiten stecken würde oder sonst welchen Ärger hätte? Wieviel Zeit verbringen sie mit ihren Kindern, mit ihren (alten) Eltern in der Woche, im Monat? Es mag nach wie vor große Unterschiede zwischen dem leben auf dem Land und der Stadt geben - doch der Trend ist doch der, dass Kinder in der Regel im Kindergarten abgegeben werden, die Schule besuchen müssen und die alten Menschen, zumindest wenn sie den Haushalt nicht mehr allein schaffen, im Pflegeheim geparkt werden, bis zu ihrem ableben. Das ist kein Vorwurf an den Einzelnen, denn jeder Erwachsen muss zu einem Großteil des Tages seine Arbeitskraft auf dem freien Markt verkaufen und anstatt durch die Industrialisierung, die Computertechnik und die künstliche intelligenz die wöchentliche Arbeitszeit abnehmen würde - nimmt sie stattdessen für die Menschen die eine Arbeit haben in der Regel zu. Arbeitgeber sind seit mehr als 10 Jahren daran, die wöchentliche Arbeitszeit wieder zu erhöhen, wenn es nach denen nur ginge, würde der freie Samstag wieder abgeschaft und der Jahresurlaub auf 7 Tage begrenzt werden. All dies wirkt einer sicheren sozialen Bindung, einer starken Familienbande entgegen. Was, meiner Meinung nach, politisch auch gewollt ist, da diese entwurzelten Menschen viel ängstlicher sind, was die Angst vor dem sozialen Absturz betrifft, und somit viel leichter zu manipulieren sind. Doch das ist ein anderes Thema.
Als letzten Punkt möchte ich noch das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland erwähnen und dessen sogenannten Bildungsauftrag der im Grundgesetz der BRD verankert ist. Meines Erachtens nach wäre es hilfreicher, wenn die öffentlich-rechtlichen Anstalten jeden Abend vor der Tagesschau oder den Tagesthemen, statt der Börsennachrichten, den Menschen Ratschläge erteilen würden, wie sie effektiv aufhören können mit Rauchen, die zeit genutzt würde um zu erklären was eine gesunde Ernährung täglich beinhalten sollte (natürlich nicht gesponsort von der Milch-, Fleisch- und Zuckerindustrie - sondern basierend aus wissenschaftlichen Erkenntissen), wie man Stress effektiv abbauen kann. Werbung für ungesunde „Snacks“, Alkohol, Milch- und Fleischprodukte, für überzuckerte Nahrungsmittel oder Fertigprodukte sollten sich von allein in diesem Zusammenhang verbieten. Meiner persönlichen Meinung nach muss es hier auch eine staatliche Reglementierung von privaten Sendern geben.
Da ich persönlich nicht glaube, dass auch nur ein einziger der von mir oben genannten Punkte über Kurz oder Lang durch die Regierung und ihre Verantwortlichen zu Gunsten eines längeren, erfüllteren, vitalen und gesunden Lebens der Bevölkerung in Angriff genommen und umgesetzt wird - bleibt eigentlich nur - dass jeder selbst wieder mehr Verantwortung für sein eigenes Leben übernimmt und für sich selbst gesunde Entscheidungen trifft. Allerdings kann man nur gesunde Entscheidungen treffe, wenn man sich kritisch informiert, das geht am Besten, wenn man den Fernseher abschaltet und wieder zum Buch greift...
Ich möchte mit meinen Blogbeiträgen ebenfalls den Menschen (und meinen Patienten) helfen gesunde Entscheidungen zu treffen - darum wird es auch in Kürze einen weiteren Blogbeitrag geben wie man selbst, ganz persönlich, kleine Veränderungen in seinem Leben vornehmen kann, um seine Lebenserwartung und seine Gsundheit zu steigern. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie bald wieder vorbei schauen würden.