Die vollwertige, rein Pflanzen basierte, fett arme Ernährung kann Parkinson vorbeugen und verlangsamen, zeigt eine neue Studie.
Die vollwertige, rein Pflanzen basierte, fett arme Ernährung kann Parkinson vorbeugen und verlangsamen, zeigt eine neue Studie.
Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine pflanzliche Ernährung – wie die vegane und mediterrane Ernährung – dazu beitragen kann, die Parkinson-Krankheit zu verhindern und ihr Fortschreiten zu verlangsamen.
In Deutschland sind laut Deutscher Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen derzeit rund 400.000 Menschen von Parkinson betroffen, eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die durch motorische Symptome wie Zittern und Muskelsteifheit sowie nicht-motorische Probleme wie kognitiven Abbau und Stimmungsstörungen gekennzeichnet ist.
Die Verbindung zwischen Darm und Gehirn: Wie die Parkinson-Krankheit im Verdauungssystem beginnen kann
In den letzten zehn Jahren hat die Forschung gezeigt, dass die Parkinson-Krankheit im Magen-Darm-Trakt beginnt und sich über den Vagusnerv, einen langen Hirnnerv, der vom Magen-Darm-Track bis ins Hirn reicht, ausbreitet. Dies könnte unter anderem erklären, warum viele Patienten schon viele Jahre vor der Parkinson-Diagnose über gastrointestinale Symptome wie z.B. Verstopfung berichten.
Angesichts dieser Erkenntnisse empfehlen Ärzte im Rahmen der Parkinson-Behandlung neben der Verschreibung von Medikamenten in den USA zunehmend auch eine Ernährungsumstellung. In einer neuen Studie, die im Dezember 2024 in der Fachzeitschrift Neuroscience veröffentlicht wurde, verglichen Forscher die neuroprotektiven Auswirkungen verschiedener Ernährungsweisen – einschließlich mediterraner, veganer, karnivorer, paleo und ketogener Ernährung – in Bezug auf die Entstehung und das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit.
Die Studie ergab, dass die weitgehend pflanzliche mediterrane Ernährung am vielversprechendsten war und mit einem langsameren Fortschreiten der Krankheit und einer geringeren Häufigkeit des Auftretens von Parkinson korrelierte. Auch die vollwertige, rein Pflanzen basierte, fettarme (vegane) Ernährung erwies sich als vorteilhaft.
Wie eine pflanzliche Ernährung das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit verlangsamen kann
Wie in der neuen Studie festgestellt wurde, kann eine pflanzenreiche Ernährung zum Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen beitragen, indem sie oxidativen Stress und Entzündungen verringert. Oxidativer Stress, ein Ungleichgewicht von freien Radikalen und Antioxidantien im Körper, kann zu Zellschäden führen und zum Verlust von Nervenzellen beitragen. Gleichzeitig können Entzündungen die Nervenzellen schädigen, die die Bewegung steuern. Oxidativer Stress spielt auch bei der Entstehung und dem Fortschreiten von vielen anderen Erkrankungen wie z.B. Krebs, Alzheimer und Herzkrankheiten eine Rolle. Giftstoffe wie Umweltverschmutzung und Zigarettenrauch können oxidativen Stress verursachen, während Lebensmittel, die reich an Antioxidantien (ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel) sind, dazu beitragen können, ihn zu verringern.
Die Studie wirft ein weiteres Licht auf das wachsende Bewusstsein für die wichtige Rolle des Darmmikrobioms bei dieser fortschreitenden Krankheit, die selbst Neurologen bis vor kurzem nicht in Betracht gezogen hatten, erklärt Sergio Ramirez-Salazar, M.D., MPH, ein kognitiver Neurologe am Dartmouth Health Medical Center, der nicht an der Studie beteiligt war.
„Die Ernährung spielt zweifellos eine direkte Rolle“, sagt Ramirez-Salazar. „Wir haben festgestellt, dass es bei Parkinson über den Vagusnerv eine direkte Verbindung zwischen dem Gehirn und dem Darm gibt“. Er fügt hinzu: „Das ist interessant, denn wir wussten nicht, dass das Mikrobiom nicht nur bei neurologischen Erkrankungen, sondern auch bei anderen Arten von Krankheiten eine wichtige Rolle spielt.“
Bei einer gesunden veganen und mediterranen Ernährung liegt der Schwerpunkt auf einem höheren Verzehr von Obst und Gemüse, die reich an Antioxidantien wie Vitamin C und E, Polyphenolen und Carotinoiden sind. Diese tragen zur Verringerung des oxidativen Stresses bei und unterstützen eine gesunde Zellfunktion, insbesondere in den Mitochondrien, wo Energie erzeugt wird. Darüber hinaus enthalten pflanzliche Lebensmittel Verbindungen, die Entzündungen reduzieren können, wodurch das Risiko von Zellschäden, die mit Parkinson in Verbindung gebracht werden, weiter gesenkt wird. Die Forscher stellten fest, dass in Regionen, in denen eine pflanzliche Ernährung weit verbreitet ist, wie in Ostasien und Afrika südlich der Sahara, die Parkinson-Rate niedriger ist.
„Neuere Studien haben gezeigt, dass grünes Blattgemüse, Nüsse, Samen und auch Tee dem Mikrobiom helfen können, zu gedeihen“, sagt Ramirez-Salazar.
Auf der anderen Seite stellten die Studienautoren fest, dass der Verzehr von mehr rotem und verarbeitetem Fleisch mit einem erhöhten Auftreten des metabolischen Syndroms verbunden ist, das mit einem höheren Parkinson-Risiko in Verbindung gebracht wird. Eine proteinreiche, fleischlastige Ernährung kann die Aufnahme von Carbidopa und Levodopa beeinträchtigen, wichtigen Medikamenten, die den Dopaminspiegel erhöhen und Parkinson-Symptome wie Steifheit und Zittern verringern.
Außerdem enthält Fleisch keine Ballaststoffe, die für die Darmmobilität und das mikrobielle Gleichgewicht wichtig sind. Daher können Verstopfungen, die bei Parkinson-Patienten ohnehin schon häufig vorkommt, bei starken Fleischkonsumenten noch stärker ausgeprägt sein.
„Ich würde sagen, jeder Spezialist für Bewegungsstörungen seinen Patienten sagen sollte, dass man sich nicht zu fleischlastig ernähren sollte, da dies die Aufnahme der Medikamente beeinträchtigt“, sagt Ramirez-Salazar.
Gemeinsam mit der Parkinson-Stiftung der USA empfiehlt Ramirez-Salazar eine pflanzliche Vollwertkost für Menschen, die ihr Parkinson-Risiko senken wollen, sowie für Menschen, bei denen die Krankheit bereits diagnostiziert wurde.
Er betont auch, dass die Ernährung nur ein Teil des Puzzles ist – Bewegung, Schlaf und andere Lebensstilfaktoren spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Parkinson-Krankheit. „Es ist ein Zusammenspiel“, sagt er.
Es verwundert mich immer weniger, dass immer mehr Studien eine Verbindung zwischen einerseits dem erhöhten Risiko der Entstehung von chronischen und degenerativen Erkrankungen und anderersetis einer Ernährungsweise die sehr Fleisch lastig ist und viele industriell stark verarbeitete Nahrungsmittel enthält, denn diese Ernährungsweise ist die der Gesundheit des Menschen abträglichste, unnatürlichste Ernährung.
Wenn Sie Fragen haben zu Thema gesunde Ernährung, dann berate ich sie gern. Sie können ganz bequem einen Beratungstermin bei mir in der Praxis oder via Video-Chat von zu Hause aus buchen, ich richte mich sehr gern nach Ihrem Zeitplan.