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Beeinflusst die Bodendegration den Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse negativ?

Veröffentlicht von Steffen am 31. Juli 2025
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    Beeinflusst die Bodendegration den Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse negativ?

    Immer wieder kommt es vor, dass ich als Heilpraktiker und vor allem „Veganer“ darauf angesprochen werde, dass das Obst und Gemüse das man kaufen kann schon lange nicht mehr genügend Vitamine und Mineralien besitzt und es so, ohne Nahrungsergänzungsmittel schon für Menschen die sich omnivore ernähren schwer ist eine gute Versorgung des Körpers zu sicher und das Veganer schon allein aus dem Grund höchstwahrscheinlich über kurz oder lang an einer Mangelerkrankung leider werden.

    Darum geh ich heute diese Frage einmal nach und habe geschaut, was die Wissenschaft zu diesen Thema sagt. Wie so oft bin ich bei Dr. Michael Greger fündig geworden, dessen Artikel ich hier Auszugsweise wiedergeben werde. Am Ende werde ich noch meine eigene Einschätzung/Meinung hinzufügen.

    Ist der angebliche Rückgang der Nährstoffe, der Nährstoffdichte in unseren Nutzpflanzen auf die Bodendegration zurückzuführen oder handelt es sich dabei nur um Propaganda der Nahrungsergänzungsmittelindustrie?

    Internetartikel aber auch in der allgemeinen Presse erscheinende Artikel befassen sich immer wieder mit der angeblichen Verschlechterung der mineralischen und Vitaminzusammensetzung von Obst und Gemüse, die seit den 50ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts dramatisch abgenommen haben soll.
    Überschriften und Schlagzeilen wie „The great nutrient collapse“ (Der große Nährstoffcollaps) beschuldigen zumindest teilweise, die angebliche Nährstoffverarmung unserer landwirtschaftlich genutzten Böden, weltweit. Dieses Narrativ greift und nutzt natürlich sehr gern die Nahrungsergänzungsmittelindustrie und ihre umtriebigen Vertriebsmitarbeiter auf, um den Umsatz von Nahrungsergänzungsmitteln weltweit zu forcieren.

    Aber ist das war was da behauptet wird?

    Die wahrscheinlich am häufigsten zitierte Studie ist wohl diese „Changes in USDA food composition data for 43 garden crops, 1950 to 1999“, in der der Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse in den USA zwischen 1950 und 1999 verglichen wurde. Etwa die Hälfte, sieben von 13 getesteten Nährstoffen, zeigte keinen signifikanten Rückgang, und die sechs, bei denen ein Rückgang zu verzeichnen war, gingen im Durchschnitt nur um etwa 15 Prozent zurück.

    Eine ähnliche Studie wurde im Vereinigten Königreich veröffentlicht, Historical changes in the mineral content of fruit and vegetables in the UK from 1940 to 2019: a concern for human nutrition and agriculture sie untersuchte den Mineralstoffgehalt und kam zu ähnlichen Ergebnissen, wobei etwa die Hälfte der untersuchten Obst-und Gemüsesorten einen Rückgang des Mineraliengehaltes verzeichneten. Natürlich spielt der Rückgang des Natriumgehalts keine Rolle. Wir nehmen ohnehin zu viel davon zu uns, und die meisten Menschen nehmen mehr als genug Kupfer zu sich. Der Rückgang des Magnesiumgehalts um 10 Prozent ist jedoch signifikant. Und obwohl der Rückgang des Eisengehalts drastisch erscheint, ist der absolute Rückgang gering, da Obst und Gemüse von vornherein nur wenig Eisen enthalten.

    Australische Forscher kamen zu ähnlichen Ergebnissen: Eine Halbierung des Eisengehalts in Obst in den letzten Jahrzehnten.

    Aber der absolute Rückgang beträgt etwa 0,2 mg pro Portion, was etwa 1/50 der empfohlenen Tagesdosis für die meisten Menschen entspricht. Das Gleiche gilt für Zink. Und bei Getreide gab es sogar einen Anstieg. Wie Sie sehen können, gab es nur einen Unterschied von wenigen Milligramm bei Kalzium und Magnesium, wo die empfohlene Tagesdosis bei Hunderten von Milligramm liegt. Bei so geringen absoluten Unterschieden ist es unwahrscheinlich, dass ein tatsächlicher Rückgang des Mineralstoffgehalts einen großen Einfluss auf die Nährstoffaufnahme des Menschen hat.

    Und es ist nicht klar, ob diese Veränderungen überhaupt real sind.

    Diese Vergleiche historischer Nährwerttabellen sind keine zuverlässige Methode, um Veränderungen in der Nährstoffzusammensetzung von Lebensmitteln im Laufe der Zeit zu bestimmen, da es sich lediglich um unvergleichbare Momentaufnahmen handelt, die nicht aufeinander abgestimmt sind. Was heißt das konkret? Konkret könnte es sich also um unterschiedliche Sorten handeln, oder es könnte Unterschiede in Bezug auf Reife, Jahreszeit und Standort gegeben haben (dazu am Ende mehr). Wenn man sich den Mineralstoffgehalt im Boden selbst ansieht, stellt man tendenziell keinen Rückgang fest, und in einigen Fällen können wir sogar einen deutlichen Anstieg des Mineralstoffgehalts in fast allen Bereichen im letzten halben Jahrhundert beobachten.

    Woher kommt also diese düstere Propaganda der Nahrungsergänzungsmittelindustrie?

    Tja und schon sind wir wieder beim sogenannten Menschen gemachten Klimawandel und seinen katastrophalen Folgen.
    Es gab Bedenken, dass steigende CO2-Werte den Nährstoffgehalt von Nutzpflanzen verringern könnten, aber die größte verzeichnete Veränderung war ein Anstieg des Gesamtgehalts an Antioxidantien um 59 Prozent, dank höherer Phytonährstoffwerte. Und warum? Ja weil die Pflanzen von einem höheren CO2-Gehalt der Luft profitieren, dass ist für die Pflanzen in etwa so, als ob die Luft mehr Sauerstoff zum Atmen für den Menschen bereit hält.

    Was ist mit der Sorge, dass moderne Sorten so viel größer und schneller wachsen, dass möglicherweise ein Kompromiss zwischen Ertrag und Nährstoffkonzentration eingegangen werden muss?

    Eine Möglichkeit, dies zu untersuchen, besteht darin, eine ganze Reihe verschiedener Sorten, die im Laufe der Jahre auf den Markt gekommen sind, unter den gleichen Bedingungen anzubauen, was diese Forscher mit Brokkoli getan haben. Es gab 14 Sorten, die im Laufe von 50 Jahren auf den Markt kamen, und sie stellten fest, dass es im Laufe der Zeit keine deutliche Veränderung des Mineralstoffgehalts gab, obwohl sie feststellten, dass größere Brokkoliköpfe tendenziell einen geringeren Mineralstoffgehalt hatten, das ist natürlich etwas, dass Sie beim nächsten Einkauf beachten sollten.

    Was zu der Behauptung des Verbandes der Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln geführt haben könnte, dass die Amerikaner (und die Deutschen, Franzosen, Italiener, Spanier also alle auf der Welt die sich Nahrungsergänzungsmittel leisten können) nicht die Nährstoffe aus der Nahrung erhalten, die sie benötigen.

    Nun, es ist eine bewiesene Wahrheit, dass zum Beispiel nur die Hälfte der Amerikaner überhaupt 75 mg Vitamin C pro Tag erreicht– weniger als die Menge in einer einzigen Orange. Puh, krass oder? Aber warum nehmen die Amerikaner also nicht genügend Nährstoffe aus Obst und Gemüse zu sich? Weil sie nicht genug Obst und Gemüse essen. Sie brauchen keine Pillen, sondern einfach nur Obst und Gemüse.

    Selbst wenn der heutige Brokkoli wirklich 15 Prozent weniger Vitamin C enthält, bedeutet das vielleicht nur, dass man sechs Röschen des heutigen Brokkolis statt fünf Röschen des Brokkolis von früher essen muss.
    Und da bin ich wieder beim Vergleich der omnivoren mit der rein pflanzlichen Ernährungsweise angelangt. Dabei möchte ich nochmals betonen, dass ich die vollwertige, rein pflanzenbasierte Ernährungsweise damit meine und nicht die vegane Ernährungsweise perse.
    Gehen wir logisch heran, dann brauchen wir eigentlich keine wissenschaftlichen Studie.
    Vergleichen wir eine Mahlzeit mit tierischen Nahrungsmitteln mit einer rein pflanzenbasierten, vollwertigen Mahlzeit. Dann sieht man auf den ersten Blick, dass die Portion Schweinefleisch, das Rindersteak, die Putenkeule oder die Forelle bei den sich rein pflanzlicher ernährenden Menschen durch was ersetzt wird? Richtig, durch mindestens eine extra Kartoffel, eine paar Brokkoliröschen mehr und vielleicht ein paar Räuchertofustreifen. Somit bekomme ich schon einmal von Hau aus mehr Vitamine und Mineralien als wenn ich stattdessen das Steak essen würde.
    Jetzt höre ich die „Fleischesse“ schon wieder protestieren, Fleisch hat auch Vitamine und Mineralien. Das stimmt im Ansatz aber Fleisch besteht in erster Linie aus Protein und Wasser und die wenigen Mineralien und Vitamine, die man in Spuren darin findet sind Ablagerungen der Nahrung die das Tier gegessen hat, bevor es geschlachtet wurde. Was bekommen die meisten Tiere als Futter heut zu Tage? Maissilage, Sojaschrot… wenn also, theoretisch, in den Nahrungsmitteln die auf den Feldern angebaut werden weniger Mineralien und Vitamine enthalten sind als noch vor 50 oder auch 100 Jahren, dann ist es doch logisch, dass ein Tier das damit gefüttert wurde noch weniger im Körper speichern kann. Und das führt zu der logischen Schlussfolgerung: Hör auf deine Mineralien und Vitamine von den Tieren filtern zu lassen, die du später isst!
    Es ist doch logisch, dass ich, wenn ich den Mais, das Soja, das Korn selbst esse mehr Mineralien und Vitamine zu mir nehme, als wenn ich das Fleisch der Tiere esse.
    Zum Schluss möchte ich noch einen anderen Gedankengang erwähnen, der sich auf die oben genannten Vergleichsstudien der Nahrungsmittel der 50ziger und der 90ziger bezieht. Dr. Greger hat es kurz angedeutet, dass die Studien nur ein Hinweis sein können, denn man weiß nicht welche Sorten miteinander verglichen wurden. Es geht aber noch weiter, es gibt Studien, die den Vitamin C-Gehalt z.B. in Äpfeln eines Baumes miteinander verglichen haben. diese haben festgestellt das es signifikante Unterschiede zwischen einen Apfel an der Spitze des Apfelbaumes der im Süden hing und dem Apfel weiter unten der an der Nordseite des Baumes hing. Auch spielt die Erntezeit eine Rolle, die Lagerung etc. und da sind wir wieder bei der Aufforderung vieler Umweltverbände, dass man regional und saisonal kaufen soll. Ja klar, ein Pfirsich, der irgend wo in Griechenland geerntet wird, dann mit dem LKW zum Flughafen gebracht wird, im Flugzeug transportiert und mit dem LKW dann zum Rewe bei Ihnen um die Ecke geliefert wird, kann niemals vollreif geerntet werden, denn es käme nur Match im Rewe an, den keiner mehr kauft.
    Das führt mich zum letzten Gedanken in der Sache, es ist für mich total unverständlich, wenn ich hier auf dem Dorf in dem ich wohne, mitten in Bayern, in den Gärten hinter den Häusern wo es sehr viele Kinder gibt nur Rasenflächen sehe, Kinderhüpfburgen (in jedem Garten möglichst die eigene) etc. Warum bewirtschaften diese Menschen ihren Garten nicht und zeigen nicht nur den Kindern wie Obst und Gemüse heran wächst, was für Arbeitsleistung aber auch Freude dahinter steckt, wenn man dann die eigenen Radieschen aus dem Garten, die eigenen Beeren frisch und reif pflücken kann? Dann brauch es keine Nahrungsergänzungsmittel für die Erwachsenen und Kinder und die Kinder sitzen weniger vom Computer oder dem Smartphone…

    Wie immer stehe ich Ihnen sehr gern zu diesem Thema Rede und Antwort in einem persönlichem Gespräch in meiner Praxis, ich freue mich auf Sie.

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    Steffen
    Steffen

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