Weiterbildung an der eCornell Universität – Erkenntnissgewinn
Weiterbildung an der eCornell Universität - Erkenntisgewinn
Ich bin nun schon über 10 Jahre als Heilpraktiker tätig und ich liebe diesen Beruf, meine Berufung, noch immer wie am ersten Tag. Einiges hat sich über die Jahre dabei verändert und einiges ist geblieben wie ma ersten Tag - Beides ist gut so.
Über eine kleine aber ich denke entscheidende Veränderung würde ich gern kurz berichten. Da ich es für mich selbst als Weiterentwicklung betrachte, als Erweiterung meines Horizontes zum persönlichen Wohl aber auch zum Nutzen und zum Wohle meiner Patienten.
Bei den meisten Erstkontakten zu Patienten wird oft am Anfang des Gespräches die Frage gestellt: „Was ist ihr Spezialgebiet?“
Diese Frage zielt in der Regel darauf ab, dass potentielle Neupatienten erfahren möchten, ob sie bei mir Richtig mit ihrem speziellen Anliegen sind, ob ich ihnen helfen kann bei ihrem medizinischen Anliegen. Sie erwarten dann eine Antwort wie: „Mein Spezialgebiet sind Rückenschmerzen.“ oder „Ich kenne mich sehr gut mit Herzproblemen aus.“
Eben so wie es Lungenärzte, Nephrologen, Diabetologen, Herz-Kreislauf-Spezialisten und so weiter unter den Ärzten gibt.
Noch vor einiger Zeit war meine Antwort die, dass ich als Heilpraktiker kein Spezialgebiet in diesem Sinn habe, weil ich als Heilpraktiker keine Organ bezogene Symptombehandlung durchführe, sonder versuche die Ursache für die Symptome an einen erkrankten Organen, dem schmerzenden Bewegungsapparat, den verletzten Muskeln etc. im gesamten Körper zu finden. Diese Herangehensweise kommt aus dem holistischen Weltbild welches ich als persönlich und als Heilpraktiker vertrete - wo hingegen die Wissenschaft und somit auch die Schulmedizin in der Regel in der reduktionistischen Weltanschauung verwurzelt ist. Aus diesem Grund suchen sie auch die Ursachen für z.B. Schmerzen im unteren Rückenbereich ausschließlich da zu entdecken. Man schaut nach der Lendenwirbel-Muskulatur, den Lendenwirbel-Bandscheiben, dem Iliosakralgelenk. Und wird sogar oft fündig. Eine typische Diagnose kann dann lauten: Bandscheibenvorfall der Bandscheibe zwischen dem 4. und 5. Lendenwirbel. Die Therapie besteht dann in der Regel aus Physiotherapie (am Rücken), Schmerztherapie und in schlimmen, akuten Fällen in einer Operation. Allerdings immer mit mäßigem Erfolg, denn entweder treten die Schmerzen nach einiger Zeit wieder auf oder der Körper zeigt an anderer Stelle Symptome, die dann jedoch in der Regel nicht mit der vorherigen Lendenwirbelproblematik in Verbindung gebracht wird.
Ich suche mit meinen Therapieansätzen im gesamten Körper nach, ich nenne es, Ungleichgewichten als Ursache, um dieses Ungleichgewicht wieder ind ie Balance zu bringen. Für mich als Heilpraktiker ist eine zerstörte oder eingeklemmte Bandscheibe als nicht eine primäre Ursache sonder eher ein Symptom für tiefer liegende oder weit reichendere gesundheitliche Probleme.
Aus diesem Grunde sagte ich immer, dass ich kein Spezialgebiet in dem Sinne habe.
Diese Aussage, diesen Standpunkt möchte ich hier und heute ein wenig relativieren bzw. berichtigen.
Warum und wieso gerade jetzt?
Durch eine gerade abgeschlossene Weiterbildung an der eCornell Universität (USA) sind mir zwei Dinge bewußt geworden.- Es gibt Wissenschaftler, auch Ärzte, die nicht ausschließlich im reduktionistischen Weltbild der Schulmedizin gefangen sind, sonder ein holistisches Weltbild vertreten. Deren Forschung somit auch holistisch geprägt ist und sie sich damit, in der Regel keine Freunde in der wissenschaftlichen Welt machen, weil sie ständig die gängigen und akzeptieren Paradigmen in Frage stellen. Ich komme gleich noch einmal darauf zurück.
- in den letzten 10 Jahren fand in mir selbst ein Umdenken statt und es bildete sich mehr und mehr nun doch ein „Spezialgebiet“ heraus. Nach wie vor ist dieses Spezialgebiet nicht zu Vergleichen mit einem Spezialgebiet im Sinne der Schulmedizin. Ich nenne es Spezialgebiet, weil meine Weiterbildungen sich auf dieses Gebiet, in erster Linie, konzentrierten. Ich somit auf diesem Gebiet mehr Informationen und Wissen zusammengetragen und mehr Zusammenhänge erkannt habe.
Meine Antwort auf die Frage, ob ich ein Spezialgebiet habe, lautet heute also:
„Mein Spezialgebiet ist die gesunde Ernährung des Menschen, die Krankheiten verhindern als auch rückgängig und heilen!“
Ist diese Antwort mit meinem holistischen Weltbild vereinbar? Ich denke ja, jedoch ist die Antwort nicht in zwei, drei Sätze zu packen.
Dr. med. Dean Ornish sagt in der Dokumentation „Eating you alive“:
„Wenn es zum Punk der Ernährung kommt, dann erwarten die Menschen eine spezielle Diät, wenn sie Diabetes haben, eine spezielle Diät bei Herzproblemen und eine spezielle Diät bei Prostata- oder Brustkrebs. Und eine spezielle Diät bei Multipler Sklerose. Diese gibt es aber nicht, all diese Krankheiten verbessern sich bei ein und derselben Ernährungsweise. Einer vollwertigen, rein pflanzen-basierten, fettarmen Ernährungsweise.“
Da haben wir die holistische Betrachtungsweise. All diese Krankheiten und viele andere ebenfalls haben ihre Ursache in der Ernährung des Menschen. Dabei geht es nicht, wie die Mainstream Medien, die Mainstream Presse, ein Großteil der wissenschaftlichen Gemeinde und auch ein Großteil meiner Heilpraktiker-Gilde den Ratsuchenden weismachen will, um einzelne Bestandteile unserer Ernährung. Das wäre schon wieder reduktionistisch gedacht, es geht um die Gesamtheit der Ernährung. Und da genau an diesem Punkt häufen sich die wissenschaftlichen Belege in den letzten 20 Jahren mehr und mehr. Einer der führendsten und bekanntesten Wissenschaftler der Welt, Prof. em. Dr. T. Colin Campbell, hat mit seinem Lebenswerk der „China Study“ (bei der es sich nicht um eine Studie, sonder um die Zusammenfassung von mehr als tausend Studien handelt. China Study ist nur der Buchtitel in welchem es von diesen Erkenntnissen für jeden Laien verständlich berichtet) diese Bewegung des Umdenkens in großem Maße beeinflusst. Er stellte bei seinen Forschungen bestehende Paradigmen der Wissenschaft immer und immer wieder in Frage und holte sich so manch Beule und Schramme dabei ab.
Weitere Wissenschaftler und Ärzte, wie eben Dr. med. Dean Ornish, Dr. med. Neal Barnard, Dr. med. Michael Greger, Dr. med. John A. McDougall, Dr. med. Joel Fuhrman, Dr. med. Lederman und Alona Pulde und viele, viele andere stießen im Laufe der Zeit zu dieser stetig wachsenden Gemeinschaft von „anders denkenden Ärzten und Wissenschaftlern“ hinzu. Leider kenne ich im deutschsprachigen Raum nur einen einzigen konsequenten Vertreter dieser Denkweise - Dr. med. Ernst Walter Henrich aus der Schweiz.
Vielleicht, nein ich bin mir sicher, nun werden sich einige Leser, vor allen diejenigen die sich noch nie mit den Begriffen holistisch und reduktionistisch auseinander gesetzt haben frage, wo denn der Unterschied liegt und was daran so „weltbewegendes“ Neues ist?
Nun, eigentlich ist es nicht neu, denn die holistische Betrachtungsweise der gesamten Welt, und somit alle Bereiche unseres Lebens betreffen war in der Antike das eher vorherrschende Weltbild. Alles hängt mit allem zusammen. Es gibt niemals die eine Ursache für ein Geschehen.
Im Bezug auf die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Medizin und Krankheitsursachenforschung gebe ich ihnen ein Beispiel. Jedem dürfte in der heutigen Zeit bekannt sein, das Rauchen Lungenkrebs verursachen kann. Die Betonung der Wissenschaft liegt nach wie vor auf „kann“. Die Medien, Politiker, Ärzte und auch viele Heilpraktiker machen aus dieser Erkenntnis eine reduktionistische Vereinfachung indem sie sagen: „Rauchen verursacht Lungenkrebs.“
Ist das Richtig? NEIN - Rauchen verursacht keinen Lungenkrebs, das wurde niemals durch wissenschaftliche Studien bewiesen. Wissenschaftliche Studien beweisen allerdings, dass Rauchen das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken signifikant erhöht. Rauchen ist ein ein großer Risikobaustein für die Entwicklung von Lungenkrebs. Das bedeutet aber nicht, dass jemand der niemals raucht keinen Lungenkrebs entwickeln kann. Er hat nur ein geringeres Risiko diese Krankheit zu entwickeln. Aus diesem Grund ist man sich einige geworden den Menschen weltweit zu empfehlen, das Rauchen gar nicht erst zu beginnen oder damit aufzuhören.
Nehmen wir noch ein Beispiel aus der Ernährung - in einem meiner vorherigen Beiträge habe ich diese Beispiel schon einmal erläutert. Viele Patienten fragten mich in der letzten Zeit ob mir bekannt sei, dass Kurkuma eine entzündungshemmende Wirkung haben soll. Selbstverständlich ist mir dies bekannt. Wenn man im akuten Fall einer Entzündung frischen oder getrockneten Kurkuma zusammen mit schwarzem Pfeffer konsumiert, kann das bei der Bekämpfung der Entzündung helfen. Die Pharmaindustrie wollte sich diese wissenschaftliche Erkenntnis zu Nutze machen, nur leider kann man kein Kurkuma in eine Kapsel packen um darauf dann ein Patent anzumelden, um viel Geld durch den Verkauf zu verdienen. Also forschten sie ihrerseits und waren sich sicher, dass es der Hauptwirkstoff im Kurkuma, das Kurkumin sein müsse, das diese Reaktion im Körper anstößt. Darauf könnte man ein Patent anmelden. Allerdings zeigte das extrahierte Kurkumin zusammen mit Pfeffer in eine Kapsel verpackt keinerlei entzündungshemmende Wirkung. Warum nicht? Weil Kurkumin extrahiert im Körper ganz anders wirkt als Kurkumin zusammen mit den tausend anderen sekundären Pflanzenstoffen die im ganzen Kurkuma zusammen wirken. Wobei man hier sagen kann, Kurkumin gehört zum Reduktionismus und Kurkuma zum Holismus.
Beim Reduktionismus führt A zu B, wenn A nicht vorhanden ist, gibt es kein B. Da eventuell A aber immer da ist, suchen die Wissenschaftler nach C, welches die Bedingung A bewirkt B aufheben könnte. Dabei vergessen sie oder beachte nicht, dass das Alphabet ja 27 Buchstaben hat (also das Deutsche) und alle Buchstaben unterschiedlich oft vorhanden sind.
Das könnte nun das Ende der Geschichte sein, wenn es einfach wäre.😉
Bezugnehmend auf den gerade erläuterten Unterschied zwischen Kurkuma und Kurkumin bei der Wirkungsweise im menschlichen Körper stellt sich doch eine viel interessantere, spannendere Frage.
Was hat zu der Entzündung im Körper geführt, warum ein Patient meint Kurkuma mit Pfeffern nehmen zu wollen, um diese einzudämmen, zu beenden? Aus medizinischer Sicht ist eine Entzündung eine natürliche Reaktion des Körpers auf einen Vorgang im Körper, der eine Ursache haben muss, warum der Körper mit diesem „Sonderprogramm“ reagiert.
Und da sind wir wieder bei den Forschungen und Ergebnissen der eher holistisch denkenden und forschenden Wissenschaftlergemeinschaft und deren Antwort darauf.
Es ist in vielen Fällen unsere typische, sogenannte, westliche Ernährungsweise.
Die geprägt ist von vielen Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs, vielen raffinierten Nahrungsmitteln (Weißmehl, Proteinshakes, Nahrungsergänzungsmitteln etc.) Fett und Zucker. Hinzu kommen Faktoren wie Bewegungsmangel, Stress, soziale Verarmung, Umwelteinflüsse von Luftverschmutzung bis hin zu verseuchten Gewässern und Flüssen und, und, und…
Egal um welche der führenden Krankheiten, der führenden Todesursachen, der führenden Ursachen für Einschränkungen im Alltag es sich handelt - eine der Hauptursachen ist die typische westliche Ernährungsweise.
Und somit kann auch eine Veränderung dieser Ernährungsweise die Antwort auf die meisten Krankheiten sein. Die freie Wissenschaft ist sich mittlerweile einige, dass eine vollwertige, rein pflanzen-basierte, fett armen Ernährungsweise, in ihrer Gesamtheit, die für den Menschen die beste Ernährung ist, um seine Gesundheit lange zu erhalten oder wieder zu gewinnen.
Ich will es an der Stelle noch einmal deutlich sagen - eine vollwertige, rein pflanzen-basierte, fettarme Ernährungsweise hat nichts (!) mit dem derzeitigen Hype um die „vegane Ernährung“ zu tun. Denn eine rein pflanzliche Ernährung, ohne tierische Nahrungsmittel, ist nicht perse eine gesunde Ernährung!
Was hat das nun alles mit mir und meinem berichtigten Standpunkt zu tun?
Ganz einfach, ich habe an der eCornell Universität (USA) eine Weiterbildung belegt, die entwickelt und durchgeführt wurde vom T. Colin Campbell Center for Nutrition Studies. Obwohl ich bereits sehr viele Veröffentlichungen von T. Colin Campbell und den weiter oben genannten Ärzten und Wissenschaftlern studiert und gelesen habe, wurde mir es während dieser Weiterbildung so richtig klar, dass die holistische Betrachtung und Erforschung unserer Ernährung der Schlüssel ist für die Behandlung und Vermeidung der meisten zivilisatorischen Krankheiten, mit denen die Menschen, und somit auch meine Patienten, zu kämpfen haben. Ich habe in den vergangenen Jahren bereits immer und immer wieder versucht meinen Patienten klar zu machen, dass Ernährung ein wichtiger Baustein bei der Erhaltung und wieder Herstellung der Gesundheit ist - nur war mir nicht klar, das es DER wichtigste Baustein überhaupt ist. Auch wenn ich mit meinen anderen Therapieansätzen, wie HNC und Neuraltherapie oder in psychologischen Gespräche bereits immer den gesamten Körper, den gesamten Menschen „behandelt“ habe - so ist doch die Ernährung nur ein weiterer Therapieansatz gewesen.
Die Ernährung ist jedoch, nach allem was ich weiß und wovon ich überzeugt bin, die Hauptursache für die meisten akuten und chronischen Krankheiten.
Fazit:
Die vollwertige, rein pflanzen-basiert, fettarme Ernährungsweise ist mein Spezialgebiet - da ich mich mit dem Thema Ernährung seit mehr als 20 Jahren intensiv befasse und sie eine Schlüsselposition bei der Behandlung von Krankheiten einnimmt.
In den folgenden Beiträgen werde ich einige Themen, die speziell in dieser Fortbildung diskutiert wurden, für meine Leser aufbereiten - es bleibt also spannend.